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08.04.2025

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Spielbalkone im Odenwald

Kita von Fischer Rüdenauer Architekten in Michelstadt


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Mitten im südhessischen Mittelgebirge Odenwald liegt Michelstadt. 2023 wurde in der Kleinstadt eine neue Kindertagesstätte mit Familienzentrum eröffnet. Der Entwurf für die Kita am Stadthaus stammt von Fischer Rüdenauer Architekten (Stuttgart) und ging aus einem nichtoffenen Wettbewerb hervor, den die Stadt als Bauherrin bereits 2018 auf den Weg brachte.

Gelegen ist der Neubau im Norden der Stadt, ruhig zwischen Einfamilienhäusern und verschiedenen öffentlichen Einrichtungen. Darunter das namensgebende, historische Stadthaus, das heute die Stadtverwaltung unterbringt, eine Kirche und die Stadtwerke. Das Gebäude schließt direkt an die Straße an und gibt sich dabei kompakt, mit zwei Geschossen und rechteckigem Grundriss. Ein Rücksprung in der Fassade markiert den Eingang und nimmt dem Volumen ein wenig Strenge. Durch die vorgegraute Schalung der Vorhangfassade nimmt sich der Holzbau trotz der kantigen Kubatur zurück.

Im Innern organisieren sich rund 2.140 Quadratmeter Bruttogeschossfläche um ein als „Marktplatz“ bezeichnetes Atrium, das als klassischer Verteilerraum funktioniert. Gruppenräume, Mehrzweckflächen, Speisebereiche, Kitaleitung und Räume des Familienzentrums docken hier an. Eine einläufige Treppe führt ins Obergeschoss, ergänzt durch eine innen- und zwei außenliegende Treppen. Oben öffnet sich ein Spielflur um das Atrium. Zudem gibt es einen umlaufenden Balkon, mal mit Holzlamellen gefasst, mal offen. Dieser ist als Fluchtweg und ebenfalls als Spielfläche ausgelegt. Insgesamt werden hier sieben Kita-Gruppen betreut, im Untergeschoss liegen Archivflächen.

Konstruktiv folgt das Gebäude einem gängigen Hybridprinzip. Holzmassivbau aus Nadelholz für die oberen Geschosse, Stahlbeton für den Erschließungskern, wasserundurchlässiger Beton im Untergeschoss. Innen dominieren helle Holzoberflächen. Am Rand des Grundstücks steht noch ein kleines, historisches Badehaus, aktuell ungenutzt und unsaniert. Insgesamt investierte die Stadt rund acht Millionen Euro brutto. (gk)

Fotos: Peter Ziegner


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

7

Isabella | 11.04.2025 11:12 Uhr

lieber dekorierte Renderings?

Das ist ein super solides Kitagebäude. Natürlich hält sich der Bau zurück, denn sobald er mit Leben bespielt ist, ist jeder angeblicher Bankcharme nicht mehr vorhanden. Anscheinend reichen Fotos leider nicht um sich das vorstellen zu können.
Wenn plakativ bunte Lamellen oder Geländer gebaut worden wären, wäre es auch wieder falsch

6

Boomer | 09.04.2025 16:00 Uhr

Kindern

dürfte es reichlich egal sein, wie dieses Gebäude auf alte Architekten wirkt. Auf mich wirkt es unaufgeregt und auch noch in vielen Jahren ansehnlich (wenn das Holz so altert, wie wir uns das wünschen). Für die Kids ist wichtig, was innen passiert. Und dazu bietet das Haus doch zumindest gute Räume.

5

rotho | 09.04.2025 09:48 Uhr

Kita????

Bankgebäude des ausgehenden 20. Jahrhunderts als Kitaneubau 2025,reife Leistung. Holz alleine reicht nicht für Athmosphäre,Raumkunst scheint ein Fremdwort zu sein. Wie leblos und lieblos kann man mit Holz gestalten?

4

mawa | 09.04.2025 09:29 Uhr

ad 2

Was genau schwebt Ihnen denn vor als »Fassade, die Spaß macht«?

3

romanesco | 08.04.2025 16:47 Uhr

Kita-Standards hie und da

Mein lieber Scholli. Da hat sich die Gemeinde aber ordentlich was gegönnt. Halten wir zugute, dass das Familienzentrum als öffentliche Nutzung auch einen öffentlichen Mehrwert hat. Als Vater zweier Kinder, die im engeren Stadtgebiet einer deutschen Großstadt aufwuchsen, wundere ich mich über die Üppigkeit und Extensivität so mancher Kindertagesstätte. Riesige Lufträume, repräsentative Erschließungen, Carl Stahl so weit das Auge reicht, und dann noch eine Teilunterkellerung in WU. Das ganze als Zweigeschosser mit ausladenden Terrassenflächen. Dagegen stinken die Gründerzeit-Souterrains mit ihren PVC-Böden, den stark angejahrten Kastenfenstern und den gewöhnungsbedürftigen Sanitäranlagen (= die Kita-Räumlichkeiten, die ich aus eigener Anschauung kenne) ziemlich ab. Bleibt der Trost (oder die harte Binsenwahrheit), dass jede Kita nur so gut ist, wie die schlechteste in ihr wirksame Betreuungskraft. Immerhin da war man in dieser besagten Großstadt zumindest gut aufgehoben.

Architektonisch, das sollte nicht unterschlagen werden, ist das eine sehr schöne Gesamtanlage, innen wie außen und auch was die Übergänge vom einen zum anderen betrifft.

2

Señor | 08.04.2025 16:36 Uhr

quadratische, praktisch, emotionslos

Wann sind wir Architekt:innen eigentlich falsch abgebogen, das eine Kita, ein Gerichtsgebäude oder eine Polizeistation die exakt gleiche Außenwirkung haben?
Warum dürfen Fassaden keinen Spaß machen?

1

peter | 08.04.2025 16:02 Uhr

gut...

...gemachtes 2015er haus, klassisches bigmac-konzept mit ausgebissener ecke. toll durchdetailliert, angenehme materialien. die offene haupttreppe hätte vielleicht etwas weniger kleinteiligkeit vertragen.

2025 hätte man es mit etwas mehr postmodernen "förmchen" ausgestattet, aber das sehen wir dann 2030-35 hoffentlich hier auf diesem kanal.

 
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