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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kita_von_Fischer_Ruedenauer_Architekten_in_Michelstadt_9890394.html

08.04.2025

Spielbalkone im Odenwald

Kita von Fischer Rüdenauer Architekten in Michelstadt


Mitten im südhessischen Mittelgebirge Odenwald liegt Michelstadt. 2023 wurde in der Kleinstadt eine neue Kindertagesstätte mit Familienzentrum eröffnet. Der Entwurf für die Kita am Stadthaus stammt von Fischer Rüdenauer Architekten (Stuttgart) und ging aus einem nichtoffenen Wettbewerb hervor, den die Stadt als Bauherrin bereits 2018 auf den Weg brachte.

Gelegen ist der Neubau im Norden der Stadt, ruhig zwischen Einfamilienhäusern und verschiedenen öffentlichen Einrichtungen. Darunter das namensgebende, historische Stadthaus, das heute die Stadtverwaltung unterbringt, eine Kirche und die Stadtwerke. Das Gebäude schließt direkt an die Straße an und gibt sich dabei kompakt, mit zwei Geschossen und rechteckigem Grundriss. Ein Rücksprung in der Fassade markiert den Eingang und nimmt dem Volumen ein wenig Strenge. Durch die vorgegraute Schalung der Vorhangfassade nimmt sich der Holzbau trotz der kantigen Kubatur zurück.

Im Innern organisieren sich rund 2.140 Quadratmeter Bruttogeschossfläche um ein als „Marktplatz“ bezeichnetes Atrium, das als klassischer Verteilerraum funktioniert. Gruppenräume, Mehrzweckflächen, Speisebereiche, Kitaleitung und Räume des Familienzentrums docken hier an. Eine einläufige Treppe führt ins Obergeschoss, ergänzt durch eine innen- und zwei außenliegende Treppen. Oben öffnet sich ein Spielflur um das Atrium. Zudem gibt es einen umlaufenden Balkon, mal mit Holzlamellen gefasst, mal offen. Dieser ist als Fluchtweg und ebenfalls als Spielfläche ausgelegt. Insgesamt werden hier sieben Kita-Gruppen betreut, im Untergeschoss liegen Archivflächen.

Konstruktiv folgt das Gebäude einem gängigen Hybridprinzip. Holzmassivbau aus Nadelholz für die oberen Geschosse, Stahlbeton für den Erschließungskern, wasserundurchlässiger Beton im Untergeschoss. Innen dominieren helle Holzoberflächen. Am Rand des Grundstücks steht noch ein kleines, historisches Badehaus, aktuell ungenutzt und unsaniert. Insgesamt investierte die Stadt rund acht Millionen Euro brutto. (gk)

Fotos: Peter Ziegner


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