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09.12.2024
Geschützter Hof zwischen Bäumen
Kita in Wittenberge von TRU Architekten
Den Überblick dürften die Erzieher*innen dieser Kita in Wittenberge wohl kaum verlieren. Obschon es für die Kinder reichlich Platz zum Toben im Freien gibt. Für beides haben TRU Architekten und capattistaubach urbane landschaften (beide Berlin) mit ihrem ringförmigen Hofkonzept gesorgt.
Im April wurde die neue Kita fertig. Sie liegt mitten in der nordbrandenburgischen Kleinstadt, zwischen zwei großen Parks mit viel Freiraum und vielen Bäumen. Dort ersetzt sie das ehemalige Kitagebäude aus den 1950er Jahren, das nicht mehr genug Platz bot. Der Bedarf an Kitaplätzen war sprunghaft angestiegen. Die positive Entwicklung der Kommune thematisierte auch die BauNetz WOCHE#590 „Perspektive Leerstand“. Statt eines Umbaus lobte die Stadt Wittenberge hier 2020 jedoch einen Wettbewerb für den Neubau aus.
Sechs Kita- und zwei Krippengruppen für knapp 140 Kinder können nun in der Kita Waldentdecker betreut werden. TRU entwarfen dafür eine einfache, aber schlüssige Anlage. Die vier eingeschossigen Quader orientieren sich um eine kleine Gruppe Eichen. Zwischen diesen windmühlenartig angeordneten Flügeln bleiben schmale Lücken. Eine davon bildet den Haupteingang. Erst durch die ringförmig umlaufende Flurzone an der Innenseite, die sich durch einen leichten Deckenversprung abzeichnet, entsteht der geschlossene Hof.
Im Gegensatz zu den äußeren Gartenbereichen des Grundstücks ist der Innenhof windgeschützt und nicht einsehbar. Zudem sind die vier Flügel durch ein Vordach verbunden. So könne man den Hof für allerlei gemeinsame Aktionen nutzen, sagen TRU. Innen sind die Gruppen klassisch in Clustern organisiert. Hinzu kommen Mehrzweckräume und die Verwaltung. Eine Küche gibt es nicht, das Mittagessen wird extern angeliefert.
Circa 5,1 Millionen Euro (KG 300 + 400) kostete der Holzbau mit knapp 1.700 Quadratmetern Bruttogrundfläche. Die Wände bilden eine Holzrahmenkonstruktion mit Zellulosedämmung. Die Brettstapeldecken erhielten in den Gruppenbereichen eine Holzlamellen-Akustikschicht. Bei den Oberflächen dachten die Architekt*innen laut Projekttext an ein Nuss: innen helle Mehrschichtplatten, außen dunkle, gehobelte Latten. (mh)
Fotos: Werner Huthmacher
Zum Thema:
Wittenberge wird künftig Standort der Kleinstadtakademie sein. Mit der Institution möchte der Bund eine „Vernetzungs- und Wissensplattform“ für die Belange deutscher Kleinstädte einrichten.
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