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16.06.2020
Die Kaninchen warten schon
Kita in Wangen von Gerhard Feuerstein in Kooperation mit Raum und Bau
Seit Anfang Juni wird im neuen Kindergarten St. Raphael im Wangener Ortsteil Primisweiler gespielt – wenngleich wegen der aktuellen Pandemie-Beschränkungen in Baden-Württemberg bis auf Weiteres nur ein eingeschränkter Betrieb möglich ist. Entworfen hat den Neubau die Arbeitsgemeinschaft aus Gerhard Feuerstein (in Feuerstein Hammer Pfeiffer mit Sitz in Lindau) und Raum und Bau Planungsgesellschaft aus München. Er ersetzt die bestehende Kita vor Ort und ist direkt neben dem Schulgebäude und der Turn- und Festhalle des Dorfes angesiedelt.
Die nicht unterkellerte Holzkonstruktion besteht im Wesentlichen aus einem Flachbau, an dem vier Satteldachvolumen andocken. Während in den letzteren die einzelnen Kitagruppen untergebracht sind, beherbergt der Flachbau gemeinschaftliche Funktionen wie das Foyer – auch Marktplatz genannt –, eine Küche mit Essraum, einen Mehrzweckraum, sogenannte Forscherräume und die Verwaltung. Das Flachdach ist mit einer extensiven Begrünung ausgestattet, die Satteldächer dagegen sind mit Blech gedeckt.
Auch in den Innenräumen finden sich vorwiegend Holzoberflächen, die Wandverkleidungen in den Aufenthaltsräumen bestehen aus unbehandelter Weißtanne. Die abgehängten Holzleistendecken erzeugen eine hervorragende akustische Raumqualität. Das Ensemble aus naturbelassenen Materialien ist eine angenehme Umgebung für Kinder und Personal – über die großen Fensterflächen sind neben der grünen Umgebung am Dorfrand bei gutem Wetter sogar die Alpen zu sehen. Eine Lüftungsanlage pro Gruppenhaus sorgt für stetigen Luftaustausch, die Fernwärme kommt aus der Hackschnitzelanlage der benachbarten Turnhalle.
Um den Kostenrahmen von 4,1 Millionen Euro einzuhalten, wurde das Ensemble eingeschossig ausgeführt. Treppenhäuser und eine Liftanlage entfallen dadurch genauso wie eine aufwendige Fassadenreinigung von Obergeschossen. Wie die Gemeinde Wangen auf ihrer Webseite vermeldet, wurde der Bau in das Projekt „Low-Tech-Gebäude“ der internationalen Bodenseekonferenz aufgenommen, das längerfristig eine Reihe von aktuell geplanten oder kürzlich fertiggestellten Low-Tech-Gebäuden in der Bodenseeregion untersuchend begleitet. Bei der Eröffnung der Kita freute sich der Wangener Oberbürgermeister Michael Lang über den Bau und lobte sowohl die planerische, als auch die handwerkliche Leistung der ausführenden Betriebe: „Wir haben hier ein sehr gutes Ergebnis in Holzbauweise, das über die regionalen Grenzen hinaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.“
Durch die Anlage der Gruppenhäuser hat jede Gruppe einen eigenen Innenhof. Im gemeinsamen Außenbereich gibt es neben einer Reihe von Spielgeräten noch eine besondere Attraktion: ein Tierhaus, in dem Hühner und Hasen wohnen. Für die Tiere sind die aktuell geruhsamen Zeiten allerdings spätestens Ende Juni vorbei. (tl)
Fotos: Luis Tamaya
Die nicht unterkellerte Holzkonstruktion besteht im Wesentlichen aus einem Flachbau, an dem vier Satteldachvolumen andocken. Während in den letzteren die einzelnen Kitagruppen untergebracht sind, beherbergt der Flachbau gemeinschaftliche Funktionen wie das Foyer – auch Marktplatz genannt –, eine Küche mit Essraum, einen Mehrzweckraum, sogenannte Forscherräume und die Verwaltung. Das Flachdach ist mit einer extensiven Begrünung ausgestattet, die Satteldächer dagegen sind mit Blech gedeckt.
Auch in den Innenräumen finden sich vorwiegend Holzoberflächen, die Wandverkleidungen in den Aufenthaltsräumen bestehen aus unbehandelter Weißtanne. Die abgehängten Holzleistendecken erzeugen eine hervorragende akustische Raumqualität. Das Ensemble aus naturbelassenen Materialien ist eine angenehme Umgebung für Kinder und Personal – über die großen Fensterflächen sind neben der grünen Umgebung am Dorfrand bei gutem Wetter sogar die Alpen zu sehen. Eine Lüftungsanlage pro Gruppenhaus sorgt für stetigen Luftaustausch, die Fernwärme kommt aus der Hackschnitzelanlage der benachbarten Turnhalle.
Um den Kostenrahmen von 4,1 Millionen Euro einzuhalten, wurde das Ensemble eingeschossig ausgeführt. Treppenhäuser und eine Liftanlage entfallen dadurch genauso wie eine aufwendige Fassadenreinigung von Obergeschossen. Wie die Gemeinde Wangen auf ihrer Webseite vermeldet, wurde der Bau in das Projekt „Low-Tech-Gebäude“ der internationalen Bodenseekonferenz aufgenommen, das längerfristig eine Reihe von aktuell geplanten oder kürzlich fertiggestellten Low-Tech-Gebäuden in der Bodenseeregion untersuchend begleitet. Bei der Eröffnung der Kita freute sich der Wangener Oberbürgermeister Michael Lang über den Bau und lobte sowohl die planerische, als auch die handwerkliche Leistung der ausführenden Betriebe: „Wir haben hier ein sehr gutes Ergebnis in Holzbauweise, das über die regionalen Grenzen hinaus Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird.“
Durch die Anlage der Gruppenhäuser hat jede Gruppe einen eigenen Innenhof. Im gemeinsamen Außenbereich gibt es neben einer Reihe von Spielgeräten noch eine besondere Attraktion: ein Tierhaus, in dem Hühner und Hasen wohnen. Für die Tiere sind die aktuell geruhsamen Zeiten allerdings spätestens Ende Juni vorbei. (tl)
Fotos: Luis Tamaya
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