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29.01.2025

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Bumerang gegen Lärm

Kita in Berlin von Ludloff Ludloff Architekten


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Es gibt wahrscheinlich günstigere Grundstücke für eine Kita. In Lichtenberg war ein etwa dreieckiges Stück Wiese frei – begrenzt von drei Straßen sowie der Berliner Stadtbahntrasse, über die minütlich Schnell- und Fernbahnen rattern. Nach Westen schließt das Nibelungenviertel mit großen Wohnzeilen und -höfen an, nach Norden ein noch junger Wohnpark mit Reihen- und Einfamilienhäusern. Der Entwurf für die 2024 fertiggestellte Kita stammt von Ludloff Ludloff Architekten (Berlin), die 2019 den Wettbewerb des Bezirksamtes gewonnen hatten.

Das zweigeschossige Haus liegt wie ein Bumerang auf dem Gelände. So bildet es einen weiten Schwung zur Kreuzung im Südwesten, wo sich hinter bestehenden Bäumen der Haupteingang aus der mit Lärchenleisten verkleideten Fassade schält. Die Form bietet vor allem Lärmschutz gegen Straßen wie Stadtbahn und fasst den Freiraum aus Kitahof sowie angrenzendem öffentlichem Spielplatz. Zudem nutzt sie „die Vormittagssonne optimal“, schreiben die Architekt*innen. An der Südkante – also zur Bahntrasse – läuft das Gebäude in seiner Höhe und Tiefe langsam aus, bis es schließlich nur noch eine Lärmschutzwand bildet. Nach Norden ist das Freigelände, das gemeinsam mit gm013 landschaftsarchitektur (Berlin) geplant wurde, durch einen Holzzaun abgegrenzt.

Die Kita über gut 2.900 Quadratmeter Bruttogrundfläche bietet Platz für 185 Kinder in 13 Gruppen. Im Erdgeschoss liegen die Räume für die Altersstufen 0 bis 3 Jahre, oben die der Kinder bis 6 Jahre. Die Gruppen teilen sich Module, die jeweils über einen größeren und einen kleineren Raum sowie einem Schlafraum verfügen. Über eine kleine Enfilade können sie verbunden, durch Schiebetüren aber auch kurzerhand getrennt werden. Sämtliche Gruppenräume besitzen ferner einen eigenen Zugang zum Garten. Aus dem gestaffelten Obergeschoss führt der Weg dabei über eine breite Terrasse und zwei große Freitreppen.

Die Flure verstehen Ludloff Ludloff als Begegnungszonen. Entsprechend sind sie breit genug, um gleichsam Platz für Garderoben und zusätzliche Bewegungsflächen zu ermöglichen. Im Obergeschoss profitieren sie auch von der spielerischen Fenstersetzung der West- und Südfassade. Freistehende, nicht raumhohe Sanitärmodule lassen die Flure luftiger wirken, bieten dennoch genügend Privatsphäre und vereinfachen die Deckenanbindung.

Die Konstruktion ist ein auf Zirkularität ausgelegter Holzbau. Alle Holzbauteile wurden vorgefertigt und montagebereit zur Baustelle geliefert. CNC-gefräste, metallfreie Holzverbindungen wie Schwalbenschwanz und Scherzapfenverbindungen ermöglichen eine reversible Montage, den sortenreinen Rückbau und eine potenziell verlustfreie Wiederverwendung der Materialien. (fh)

Fotos: Jan Bitter



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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

8

Paul | 12.02.2025 10:38 Uhr

Ein Glücksfall

Selten einen Kitabau gesehen (bzw Bilder davon), der so überzeugt und so viel Spaß gemacht hat. Farbe, aber nicht bunt. Details in verschiedenen Größen für Kinder und Erzieher*innen. Sehr liebevoll aber nicht kuschelig, sondern immer mit einem Augenzwinkern. Ich hoffe, der Bau ist wirklich so ein Glücksfall wie die Bilder vermuten lassen!

7

Hirsch | 30.01.2025 14:50 Uhr

@e.on

Äpfel ungleich Birnen.
Zu dünner, ungleichmäßiger Farbauftrag ungleich Lasur.

6

ein gebrauchtwagenhändler | 30.01.2025 13:31 Uhr

sind das nicht ...

... die jungs mit dem schrottplatz?

5

eon | 30.01.2025 10:06 Uhr

@hirsch

Lasur

(entlehnt aus lateinisch lasurium, Blaustein, vgl. Lapislazuli)[1] bezeichnet eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz, Leinwand, Karton oder Papier sowie einen dünnen Aufstrich aus lichtdurchlässigen Anstrichmitteln.... Der Begriff Lasieren bezieht sich primär auf filmbildende Schichten mit Bindemittel...

4

auch ein | 30.01.2025 09:42 Uhr

architekt

schöner warmer bau.
und an der stelle das beste aus dem grundstück rausgeholt!

3

Hirsch | 29.01.2025 17:46 Uhr

Ausführung

An sich ein schöner Entwurf, auch die Farbgebung wohltuend dezent und nicht knallgrell, wie sonst so häufig.
Schade, dass die Qualität der Malerarbeiten recht bescheiden wirkt, insbesondere der Deckenbalken. Nahezu auf jedem Bild scheint fleckig das Holz der Träger durch.
Und vor dem nächsten Photoshooting bitte einmal durchwischen und die Spiegel putzen. Das wirkt dann gleich noch viel besser.

2

auch ein | 29.01.2025 16:12 Uhr

Ludolff

Bestimmt gutes Projekt, keine Ahnung
Kann meinen Blick nicht von den Zigaretten-Stützen abwenden

Zeit für ne Pause

1

Joachim Kubowitz | 29.01.2025 16:07 Uhr

Kita

Schöner Bau, sehr warm und luftig wirkend. Glückwunsch für die Fertigstellung mit Grüßen aus Köln, ihr beiden!

 
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