Das Kölner Büro Kister Scheithauer Gross ist im Universitätsbau nicht unerfahren. Jetzt hat es den Zuschlag für das neue Gebäude der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät auf dem innerstädtischen Kölner Uni-Campus erhalten.
Auch das Bauen im Kontext mit denkmalgeschützten (Universitäts-)Gebäuden haben die Architekten bereits erprobt; in diesem Fall ist das architektonische Erbe ein eingeschossiges Institutsgebäude von Wilhelm Riphahn östlich des zukünftigen Gebäudes. Darauf gehen KSG vielfach ein und setzten dennoch einen neuen Akzent in dem Ensemble. Besonderen Wert legen die Planer auf die Ausformung des Erdgeschosses, die Fuge zwischen dem Neubau und dem Bestand, die Ausbildung einer Silhouette und die Materialwahl in Bezug auf den Riphahn-Bau.
Der Übergang zwischen Alt und Neu bleibt bis auf einige gläserne Verbindungen und wettergeschützte Loggien frei für Durchblicke. Auch aus dem Erdgeschoss bleibt der Blick auf den Altbau frei. Mit der Rhythmisierung der Fassade orientieren sich KSG ebenfalls am Riphahn-Bau und nehmen dessen Typologie der Addition auf. Riphahn hatte schon 1960 den ersten Erweiterungsbau der Universität nördlich des zukünftigen Neubaus erstellt.
Die Materialität der Fassade ist zweigeteilt: Das Erdgeschoss wird mit Betonfertigteilen verkleidet, die oberen Geschosse antworten wieder auf den Bestand und werden mit bräunlich-lehmfarbenem Ziegel gestaltet. Johannes Kister dazu: „Eine ruhige vertikale Struktur lässt das Gebäude so selbstverständlich wie möglich wirken und will durch Reduktion und Bescheidenheit den Bestand nicht übertrumpfen.“
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