Eines der frühesten Werke des Kölner Kirchenbau-Architekten Gottfried Böhm ist die Kapelle St Kolumba, auch „Madonna in den Trümmern“ genannt, ein oktogonaler Zentralbau von 1947-50. Sie ist jüngst in dem Neubau des Diözesanmuseums „Kolumba“ von Peter Zumthor aufgegangen. Ein weiterer Zentralbau des frühen Böhm, die Pfarrkirche St. Ursula (1954-56) in Hürth-Kalscheuren bei Köln, ist jetzt ebenfalls umgenutzt worden: Die 2006 vom Erzbistum Köln aufgegebene Kirche wurde Ende November als (profane) Galerie für moderne Kunst wiedereröffnet, wie die FAZ meldete.
Die Galerie, ein Ableger der Kölner Galerie Jablonka, firmiert unter der Bezeichnung „Böhm-Chapel“. Der 90-jährige Gottfried Böhm war bei der Einweihung dabei und erlaubt diese Namensgebung. Aus der ehemaligen Kirche wurde zwar die religiöse Ausstattung komplett entfernt, doch baulich wurde sie durch Rückbau späterer Änderungen in den Ursprungszustand versetzt. Im Inneren erlaubt sie in lediglich fünf Konchen die Hängung je eines Bildes. Dort werden in lang dauernden Ausstellungen Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt. Geöffnet ist die Galerie am Wochenende.
Die umgebende Gartenanlage wurde von Piet Blanckaert gestaltet. Rund um das Kirchengebäude wurde mittlerweile durch andere Akteure eine symmetrisch angelegte Wohnbebauung aus Reihenhäusern errichtet.
Das Beispiel zeigt eine kreative und denkmalgerechte Umnutzung eines aus der Nutzung gefallenen Kirchengebäudes – allemal die bessere Alternative zum Abriss.
Zum Thema:
www.jablonkagalerie.com
Objektbericht über das Diözesanmuseums „Kolumba“ im Baunetz Wissen Mauerwerk
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kurisu | 01.02.2011 17:17 Uhrcount your blessings
who could be sad seeing such a beautiful piece of architecture being revived through the arts?
people should not need churches for spiritualism.