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06.01.2025

Offene Türen in Hove

Kirchenumbau von John Puttick Associates


Kirchengemeinden müssen nicht nur hierzulande nach neuen Wegen suchen, um sinkenden Mitgliederzahlen zu begegnen. Ein Beispiel dafür ist der Umbau der kleinen denkmalgeschützten St. Leonard‘s Church im südenglischen Hove. Die anglikanische, zu Teilen aus dem 13. Jahrhundert stammende Steinkirche wurde nach Plänen des Büros John Puttick Associates aus London an aktuelle Bedürfnisse angepasst. Neben einer flexibleren Raumaufteilung konnte ein Café untergebracht und ein Eingang ergänzt werden. Als luftiges Holzhaus steht dieser Eingang in auffälligem Kontrast zu den massiven Fassadenflächen aus kleinen Feuersteinen.

Genau genommen handelt sich beim Bestand um eine Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Nachbildung der ursprünglichen Kirche, die bis auf wenige Mauern verfallen war. Im letzten Jahrzehnt blieb die St. Leonhard’s trotz stetig schrumpfender Gemeinde und teilweise sogar ohne Pfarrer in Nutzung. 2020 lobte die Gemeinde einen Wettbewerb aus, den John Puttick für sich entscheiden konnte. Die Finanzierung durch die Church of England ließ sich ein Jahr später sichern.

Die Umstrukturierung des Grundrisses macht nun eine Mehrfachnutzung möglich. Die beiden Flügel, ein kleinerer im Süden und ein größerer im Norden, werden durch Steinbögen voneinander abgegrenzt. Das Team um John Puttick integrierte hier Glastüren, damit sich die Räumlichkeiten je nach Bedarf anpassen lassen. Während das Hauptschiff für Familiengottesdienste und Live-Konzerte vorgesehen ist, blieb im kleineren, traditionellen Kirchenschiff der ursprüngliche Charakter mit Enkaustikfliesen erhalten. Auch das Café ist hier zu finden.

Als wiederkehrendes Gestaltungselement dient das Fischgrätmuster der Kirchenfliesen. So etwa im neuen Holzmobiliar, für das teilweise die Chormöbel wiederverwendet wurden. Eine Luft-Wärmepumpe samt Fußbodenheizung sorgen für Behaglichkeit in den kühleren Monaten. Die Heizung wurde unter das originale Parkett der Kirche eingefügt, weshalb die Bodenebene nun um 15 Zentimeter höher liegt. Erschlossen wird die Fläche über Rampen.

Der aus Leimholz gefertigte Anbau mit Satteldach sei symbolisch für eine Gemeinde, die Besucher*innen mit offenen Armen willkommen heißt, sagen die Architekt*innen. Das Holzhäuschen wurde aus Leimholz gefertigt und mit einem Dach aus Zink-Stehfalz versehen. Große Türen mit Holzlamellen aus Eiche können zur Straße und Rückseite des Grundstücks hin geöffnet werden. Auch hier wiederholt sich das Fischgrätmuster. Zusätzlich wurden die Außenanlagen und Wege überarbeitet, ein Sitzplatz angelegt und neue Leuchten installiert. (dsm)

Fotos: Gareth Gardner




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