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25.03.2024
Spirituelle Reduktion in der Oberpfalz
Kirchenumbau von Brückner & Brückner
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CBA | 26.03.2024 08:56 Uhrkurze Zwischenfrage
zur Herstellung der Apsis: wie wurde der glatte Übergang zwischen Boden und Wänden geschaffen und wie funktioniert das (zwecks Bewegungen der Bauteile etc) ohne Risse?
Ein sehr schönes Projekt, nebenbei bemerkt, es schafft den Spagat übers New Age-ige ins 21. Jhd., stolpert aber, wie schon angemerkt, etwas über den Altar.
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Ein Bild | 25.03.2024 23:26 Uhrist ein Bild
... irgendwie möchte man die schwarze Büroklammer aus dem Bild schieben. Dieser Pseudotisch passt nicht zum Konzept. Wobei der taufende Pastor fotogen ins Bild passt. ......
Es ist eine sprachlose Ästhetik, eine Smartphone- Ästhtetik. Triggert schon. Passt zum Übermaß der Emotion und dem Verlust der Logik. Eine Art moderner Barock. Ergo ganz und gar nicht spirituell, sondern etwas vordergründig bildhaft ....
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claus | 25.03.2024 20:13 Uhrlauernder Protestatismus?
Das einzige was hier lauert, ist die Eventifizierung einer Kirche, die den Menschen anderweitig nichts mehr anzubieten weis. Die Evangelische Kirche hatte in den letzten Jahren immer wieder Probleme damit, sich mit der Frage des Raumes auseinanderzusetzen und oszilierte hier immer wieder zwischen GK-Buden und Effekthascherei.
Sicher, der Raum von Brückner & Brückner ist irgendwie spannend. Stark bedient bei James Turrell klar, aber dadurch nicht weniger interessant. Die ganze Maßnahme, sich hier ins Nirvana zu warpen und damit den Anbau gänzlich zu entkernen, ist aber mindestens fragwürdig. Angemessenheit sieht aber anders aus. Auch negiert der gewarpte Raum den eigentlichen Kirchenraum. Es heißt ja immer - durchaus zurecht- dass sich die Kirchen von den Gemeinden, die ihnen geblieben sind, entfernen, dass sich hier aber der Raum tatsächlich versucht von der Gemeinde zurückzuziehen, ist geradezu brüllend komisch.
Bei einem Neubau würde sich das in meinen Augen auch anders verhalten, aber gerade hier bleibt die Frage nach dem Bestand. Vor dem Umbau war nicht alles stimmig, eine Überarbeitung nötig, allerdings wurde mit dem schalen Fenster auf der Chorwand eine schöne Lichtstimmung erzeugt. Mit dem neuen Raum hat das Seitenfenster auf den Bildern zumindest seinen Nutzen verloren und ist hinfällig geworden. Stattdessen große Geste. Auch die leise Farbigkeit der Gewölbe im Bestand haben den Raum gegliedert, der verzicht nimmt dem Raum leider die Komplexität. Ein Verlust, der mit Spektatkel ausgeglichen wird.
Brückner Brückner empfinde ich eigentlich immer als sichere Bank, aber hier ist das Spiel irgendwie nicht aufgegangen. Schade.
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max | 25.03.2024 20:06 Uhrhmm
schöne idee dieser lichtraum, aber dieser altar davor ist echt peinlich. ein "design", was die ganze transzendenz gleich wieder zurückholt auf den boden. naja, kann man am leichtesten beheben...
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Adrian | 25.03.2024 19:06 Uhr....
aiaiai was soll man zu dem Kommentar davor sagen...
Dann lieber doch wieder zurück zur DIN - Amen.
Der Altar sieht nur tatsächlich
etwas zu arg nach Apple-Store aus. Da hätte man sich mehr Poesie wie im Raum der Taufe gewünscht.
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arcseyler | 25.03.2024 18:01 Uhr.....
Es geht hier wirklich um Erleuchtung. Alles Physische ist ausgeschaltet. Reine Transzendenz.
Gleich hinter der trocken entmaterialisierten Moderne lauert das mystische alles eins.
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auch ein | 25.03.2024 16:40 Uhrarchitekt
also wenn oma und opa zur taufe kommen oder ein rollstuhlfahrer isses unpraktisch....
das becken auf dem boden
und der altar auf IKEA-möbel reduziert und gleich noch die kanzel integriert
zu viel "minimalismus" für einen solchen raum
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mawa | 26.03.2024 17:56 Uhr»Nichts mehr anzubieten«
Wenn man ein bisschen auf die Empirie schaut, dann weiß man, dass die Behauptung, die evangelische Kirche habe ihren Mitgliedern »nichts mehr anzubieten«, Unfug ist. Im Gegenteil liefern alle Befragungen konsistent das Ergebnis, dass die »metaphysischen« Bedürfnisse gedeckt werden. Die landläufige Vorstellung, die Kirche werde verlassen, weil sie nicht mehr christlich genug sei, ist falsch. Die Kirchen verlieren Mitglieder, weil die breite Bevölkerung großteils keine metaphysischen Bedürfnisse mehr hat, nicht, weil sie bestehende Bedürfnisse nicht decken könnte.