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21.01.2014
Kunst, Kultur und Kinder
Kirchenumbau in Stuttgart von Kamm Architekten
Die evangelische Gemeinde der Rosenbergkirche in Stuttgart-West will ihr denkmalgeschütztes Kirchengebäude aus den fünfziger Jahren näher an dem Leben im Stadtteil ausrichten. Der Bau war mit seinen 800 Sitzplätzen für die heute üblichen Zahlen der Gottesdienstbesucher viel zu groß geworden – es werden nur noch 200 bis 250 benötigt.
Die Gemeinde hatte mit einem „Runden Tisch“ ein neues Nutzungskonzept ermittelt. Demnach soll die Rosenbergkirche künftig eine „Kirche für Kunst, Kultur und Kinder“ sein. Das Stuttgarter Büro Kamm Architekten hat den Umbau geplant, der schon vor einem Jahr beendet werden konnte. Er hat 2,3 Millionen Euro gekostet.
Der Vorplatz blieb in seiner Ausprägung als Zwischenzone erhalten. Die begrenzende Mauer erhielt jedoch an zwei Stellen neue Zugänge zur Straße. Neue Öffnungen in der Kirchenwand vermitteln zwischen Gebäude und Platz. Es entstand ein halböffentliches, nach Süden orientiertes Plätzchen.
Das Konfirmandenhaus wurde energetisch saniert. Es erhält die neuen Nutzungen Jugendräume im Tiefparterre, Sekretariat im Erdgeschoss und Generationentreff im Obergeschoss. Im Kirchenraum selbst wurden der quer liegende Vorraum und der Bereich unter der Empore im Erdgeschoss als Bistro und Café umgestaltet. Die halbrunde Ausbuchtung im Osten setzt sich als kleine Kapelle in Szene. Neue Öffnungen zum Platz hin haben den Raumeindruck einladender gemacht. Der Vorplatz kann mit einbezogen werden und dient im Sommer als Außensitzbereich.
In die Kirchenempore wurde ein Saal mit Bühne, Küche und Sanitäreinrichtungen für vielfältige Ereignisse mit bis zu 100 Besuchern eingebaut. Eine neue, aus akustischen Gründen gefaltete Innenfassade – in Teilen zum Aufdrehen oder Auffahren – trennt und verbindet die neuen Nutzungen und den Kirchenraum.
Die extreme, konzeptionell logische Konsequenz des ursprünglichen Kirchenraums wurde als für heutige Gottesdienste nicht mehr zeitgemäß angesehen. So wurde der Schwerpunkt des Kirchenraums weiter in Richtung Raummitte gelegt. Dabei wurden, heutigen Formvorstellungen entsprechend, ein neuer Altar und ein neues Taufbecken eingefügt.
Fotos: Brigida González, Stuttgart
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