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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kirchenumbau_in_Mittelfranken_1329229.html

13.10.2010

Dezente Kontraste

Kirchenumbau in Mittelfranken


Überall werden Kirchen geschlossen. Überall? Nicht in Franken. In der Gemeinde Herzogenaurach musste jetzt das Gotteshaus erweitert werden, die Gemeindegröße hatte sich in den letzten 80 Jahren von 200 auf 5.800 Mitglieder ausgeweitet. Der Kirchenumbau der evangelisch-Lutherischen Gemeinde Herzogenaurach wurde zwar schon im vergangenen Jahr eröffnet, bisher jedoch kaum publiziert. Die Kirche liegt schließlich auch gut versteckt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt westlich von Erlangen und Nürnberg. Entworfen und geplant wurde der Sakralbau von dem Münchner Architekten Eberhard Wimmer, der 2005 den Wettbewerb für sich entscheiden konnte – die dezenten Kontraste hatten Jury und Bauherr überzeugt.

Das Bestandsgebäude aus dem Jahr 1933 wurde zu wesentlichen Teilen in seiner Bausubstanz erhalten. Die alte Holzdecke über dem Sakralraum sowie der komplette Altarraum blieben bestehen. Auch der ursprüngliche Kirchengrundriss ist noch an der Stellung der neuen Sichtbetonstützen und im Fußboden ablesbar.

Der ursprüngliche Baukörper wurde von Wimmer komplett mit einem neuen umhüllt: Naturgraue Sichtbetonwände und -stützen prägen nun das Innere des Kirchenbaus. Außen kommen vor allem Holz und Glas zum Einsatz: Sowohl der markante neue Turm als auch die übrigen geschlossenen Außenflächen sind mit Schindeln aus kanadischem Rotzedernholz verkleidet.

Die neue Bestuhlung in dem 18 mal 20 Meter großen Sakralraum ist nun oval um den Altarbereich in der Raummitte angeordnet. Um mehr Flexibilität in der Möblierung zu erhalten, verzichtete die Gemeinde auf eine Erhöhung des Altarbereichs und ließ den neuen Natursteinboden in einer Ebene verlegen. Als Gegenpart zu den rohen Beton- und Natursteinflächen setzte Wimmer an Wänden und Decke viel Holz ein: Hell- und dunkellasierte Hölzer sowie Sichtbeton- und Natursteinflächen wechseln sich miteinander ab.

Die Baukosten werden mit dreieinhalb Millionen Euro angegeben.


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