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24.08.2018

Strahlend weiß und ganz entschlackt

Kirchenumbau am Bodensee von Wandel Lorch Architekten


Ein echtes Schmuckstück war die Auferstehungskirche in Überlingen am Bodensee schon länger nicht mehr, wenn man den Bestandsaufnahmen glauben darf. Die ursprünglich neogotische Hallenkirche wurde über die Jahre immer wieder umgebaut und zeigte sich räumlich verunklärt und in vielen Details ästhetisch unbefriedigend.

Insbesondere ein vergleichsweise großes Seitenschiff, das 1903 angefügt worden war, entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen. Im frühen 20. Jahrhundert mag das pragmatische Schaffen von Raum für die vielen Gläubigen sinnvoll gewesen sein. Heute hat man es mit weniger Kirchenbesuchern zu tun, die aber wiederum mehr Wert auf atmosphärische und funktionale Stringenz legen.

Ein Ziel des im April abgeschlossenen Umbauprojekts von Wandel Lorch Architekten (Frankfurt am Main, Saarbrücken) war deshalb die Stärkung des Hauptschiffs in seiner axialen Ausrichtung auf den Altar hin – und die Umwandlung des Seitenschiffs in einen „Klangraum“. Gemeint ist damit der Rückbau der dortigen Empore, die ebenerdige Platzierung der Orgel und eine flexible Bestuhlung für Chor und Musiker. Der axialen Neuorientierung entsprechend entwarfen die Architekten auch ein neues Eingangsportal, das das Hauptschiff um einige Meter nach Süden erweitert.

Das Portal wirkt vor allem nach außen und gibt der Kirche ein völlig neues Gesicht. Die Architekten arbeiteten hier mit weiß geschlämmten Backsteinen, die sich nach innen abtreppen und dadurch ein klassisches Portalgewände bilden. Keine Neuerfindung also, sondern die schlichte, stimmungsvolle Neuinterpretation einer klassischen Sakralbauform.

Das neue Portal passt zum Ergebnis der Umbaubemühungen im Inneren. Hier zeigt sich die Kirche als ein geradezu mystisch erstrahlender Raum klassisch sakraler Typologie, entschlackt, ganz in Weiß und reduziert auf das Wesentliche. Mutig wurde die ältere Ausstattung in weiten Teilen entfernt oder überformt, etwa im Bereich der Decke. Vor dem Hintergrund dieses neu geschaffenen, klaren Raumvolumens erstrahlen nun auch die blauen Kirchenfenster umso mehr. (gh)

Fotos: Nils Kochem


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Das Portal der Auferstehungskirche in Überlingen von Wandel Lorch Architekten gibt dem Sakralbau ein völlig neues Gesicht.

Das Portal der Auferstehungskirche in Überlingen von Wandel Lorch Architekten gibt dem Sakralbau ein völlig neues Gesicht.

Den Inneraum gestalteten die Architekten als einen geradezu mystisch erstrahlenden Raum klassisch sakraler Typologie, entschlackt und ganz in Weiß.

Den Inneraum gestalteten die Architekten als einen geradezu mystisch erstrahlenden Raum klassisch sakraler Typologie, entschlackt und ganz in Weiß.

Rechterhand des Altars liegt das Seitenschiff aus dem Jahr 1903, das die architekten zu einem „Klangraum“ mit Orgel und Platz für Musiker und Chor umfunktionierten.

Rechterhand des Altars liegt das Seitenschiff aus dem Jahr 1903, das die architekten zu einem „Klangraum“ mit Orgel und Platz für Musiker und Chor umfunktionierten.

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