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27.03.2025
Stuhlkreis für St. Johannes
Kirchensanierung in Riederich von Heim Blaschke Architekten
7
Thomas S. | 28.03.2025 12:28 UhrTeam "Vor der Sanierung"
s. Vorredner.
Aseptisch wie eine Squashhalle. Die Lampen waren schön, der Holzton war schön. Frapant beim Zappen zwischen Bild 3 und 4, die jetzt fehlende Gestimmtheit für einen Sakralraum.
War die Kirche außen schon ein Zweckbau, ist diese Zweckmäßigkeit jetzt auch im Inneren angekommen.
Ich würde die Gemeinde wechseln, weil ich gerne im Halbdunkel ein bisschen gebaute Mystik erleben mag, wie in Kirchen von Lewerentz, Asplund oder Zumthor.
Die farbige Verglasung kam bei gedämpfterer Umgebung auch viel mehr zur Wirkung.
Dies scheint ein allgemeiner Trend zu sein, siehe gipfelnd in der St. Hedwigs Kathedrale in Berlin. Wichtige Liturgische Elemente verschwinden an den Rand oder Untergrund um multifunktional bespielbar zu sein und einen Stuhlkreis bilden zu können.
Hier war der Kirchenraum sicher kein Meisterwerk.
Trotzdem ist es schade.
6
Hirsch | 28.03.2025 11:04 UhrGut
Bei aller Nostalgie, aber der Bestand hatte schon ziemliche Ähnlichkeit mit einem ausgebauten Dachboden. Da fehlte nur noch die Eisenbahnplatte für die totale Heimeligkeit.
Spannend, wie durch die neue Giebelwand die ursprüngliche Linearität des Raumes aufgebrochen wurde. Früher alles auf den toten Jesus ausgerichtet. Die neue weiße Dreiecksfläche mit dem Natursteinsockel wehrt sich geradezu Blickpunkt zu sein. Der Raum wird "runder". Von daher mM das neue Nutzungs- und Raumkonzept sehr gut in Einklang gebracht.
5
Baumeister | 28.03.2025 10:58 UhrAlles so schön Weissssss hier.
... eine Kirche sollte kein White Cube sein.
Selbst die Aachener Kirche St. Fronleichnam von Rudolf Schwarz ist das nicht.
Im Gottesdienst wird der Menschen nicht ausgestellt, sondern aufgenommen. Mehr Respekt für den Bestand, um nicht alle paar Jahre wieder dem nächsten Trend folgen zu müssen. Wird dann alles wieder mit Holz verkleidet oder schwarz gestrichen?
Die Grundidee eines bestehenden Gebäudes sollte man zunächst einmal ergründen. Hier war es wohl ursprünglich die Versammlung unter einem bergenden Dach …
4
Max Putzke | 28.03.2025 07:52 UhrEinladend
Fragt mal die Nutzer - ich schätze die gehen jetzt noch lieber in die Kirche als vor der Sanierung. Gut geworden!
3
peter | 27.03.2025 21:04 Uhrgemischte gefühle
irgendwie ja ein bisschen schick, aber irgendwie auch ganz schön schade.
man kann es nicht mehr sehen - wann hört endlich dieser einfallslose trend auf, bei kirchensanierungen einfach alles weiß anzupinseln? das holzsichtige dach spendete geborgenheit, die weiße altarwand gab dem raum eine ordnung. nun ist es ein kunstlichtdurchflutetes irgendwo, auf mich wirkt es kalt und kahl. als gottesdienstbesucher fühle ich mich in solchen räumen angestrahlt, geblendet, bloßgestellt. die orgel, die sich vorher in die architektur integrierte, wirkt nun wie eine aus der zeit gefallene karikatur ihrer selbst.
gut, dass man wenigstens die natursteinmauern nicht noch weiß verputzt hat.
wieso können bauherrn und architekten die baugestaltung ihrer vorfahren nicht einfach mal so stehen lassen und respektieren, wie sie ist? mehr behutsamkeit und feinfühligkeit hätten diesem gotteshaus sehr gut getan.
2
auch ein | 27.03.2025 16:44 Uhrarchitekt
den bestand hat man aber wirklich sehr schlecht fotografiert....umso schöner das neue.
aber: die kirchenfenster mit der orgel, die sich doch sehr beissen kommen jetzt mehr zur "geltung" und das zerhaut das klare bild komplett
vielleicht hätte man die dachunterseiten weiter dunkler lassen sollen. es gibt ja noch was zwischen weiss und "hobbykellerverkleidung aus holz"....

9
Krysmopompas | 29.03.2025 15:32 UhrAbendmahl als Tea Party?
Der Trend, alles bergende und schützende der Dach- oder Archenbildhaftigkeit von Sakaralräumen für sich versammelnde Gemeinden auszumerzen, ruft nach Antworten auf die Frage, woher denn all diese Weißheit kommt. - Von den Herrenhutern gibt es ja nicht nur hübsche Weihnachtssterne, sondern eben auch ihre weißen Innenräume, die passende Bühne sind für sich auserwählt wähnende mit gehöriger Portion missionseifriger Überheblichkeit.
Aus Wiki: "Erich Kästner erwähnt, dass seine Cousine Dora, die von ihrem Vater in das Herrnhuter Internat geschickt worden war, von dort ganz blass und verhärmt zurückgekehrt sei."