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27.03.2025

Stuhlkreis für St. Johannes

Kirchensanierung in Riederich von Heim Blaschke Architekten


Ähnlich wie die spätmoderne Kirche St. Thomas Morus in München war auch die katholische Kirche St. Johannes Bosco im baden-württembergischen Riederich in die Jahre gekommen. Die Innenräume des 1967 nach Plänen von Wilhelm Frank errichteten Sakralbaus wirkten zuletzt wenig attraktiv und wurden der schrumpfenden Gemeinde immer weniger gerecht. Die übergeordnete Kirchengemeinde Metzingen-Sankt Bonifatius beauftragte deshalb eine Sanierung mit grundlegender räumlicher Transformation. Das Gesamtkonzept dafür lieferten Heim Blaschke Architekten aus Stuttgart. Nach rund 15 Monaten Bauzeit ist die Kirche seit November 2024 nun auch für kulturelle Veranstaltungen geöffnet.

Die aus Betonfertigteilen errichtete, turmlose Kirche mit steil aufragendem Satteldach ist Teil einer Serie von 25 nahezu baugleichen Kirchengebäuden, die in den Jahren um 1970 in der Diözese Rottenburg-Stuttgart errichtet wurden. Obgleich sie als Filialkirche wichtige pastorale und seelsorgerische Aufgaben übernimmt, stand ihre Zukunft angesichts einer immer kleiner und älter werdenden Gemeinde in Frage. Dass nun nicht nur eine liturgisch-pastorale Neuausrichtung, sondern auch eine frische Gestaltung neue Perspektiven für den Kirchenstandort eröffnen, ist der Initiative des „Riedericher Teams“ zu verdanken. Das Gremium aus engagierten Gemeindemitgliedern will die Kirche künftig auch für Konzerte, Theater und Ausstellungen nutzen.

Neben einer technischen Instandsetzung wurde der zuvor von Brauntönen dominierte und trotz seiner Höhe etwas gedrungen wirkende Sakralraum dafür komplett umgestaltet. Ein flexibel gestaltbarer Stuhlkreis ersetzt die klassischen Bankreihen, ermöglicht verschiedene Raumkonstellationen und erfüllt den Wunsch nach einer engeren Verbindung zwischen Pfarrer und Gemeinde. Weiß- und Beigetöne sorgen für eine offene, luftige Atmosphäre. Die alten Fenster mit den Kunstverglasungen wurden unverändert in das neue Raumkonzept integriert und im Eingangsbereich ergänzt.

Auch die Prinzipalien hat man überarbeitet. Aus Teilen des alten Altars setzte ein Steinmetz einen neuen Altar und einen neuen Ambo zusammen. Beide stehen nun ebenerdig in der Mitte des Raums. Um dieses neue Zentrum zu stärken, wurden Tabernakel, Taufbecken, Marienaltar und der Gedenkort an die Verstobenen an die Ränder verlagert. Letztere beiden finden sich links und rechts des Eingangsbereichs, wo unter der Empore durch den Ausbau der Beichtstühle und des alten Windfangs zusätzlicher Platz entstand. Tabernakel und Taufstein stehen in zwei durch neu eingezogene Wände abgetrennten Seitenkapellen. Dazwischen entstand ein Lagerraum. (da)

Fotos: Jürgen Pollak


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