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17.11.2017

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Inseln unterm Zeltdach

Kirchensanierung bei Tübingen von bfa


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Eine Kirche als offener Raum, der mit präzisen Einbauten an die Bedürfnisse der Gegenwart angepasst wird: Manchmal besteht ein gelungener Umbau vor allem darin, nur das Nötigste zu machen. Das aber mit Überzeugung. Die katholische Heilig Geist Kirche in Ergenzingen, das zu Rottenburg am Neckar im Landkreis Tübingen gehört, wurde in den Sechzigerjahren von Vater Eugen und Sohn Rainer Zinsmeister errichtet. Das beeindruckende Gebäude haben bfa | büro für architektur aus Stuttgart nun saniert.

Die Anforderungen bei diesem Projekt waren typisch für viele Kirchengemeinden in Deutschland. Einerseits entsprach die Größe des Gebäudes nicht mehr den Mitgliederzahlen und den liturgischen Gepflogenheiten, andererseits benötigte die Gemeinde für ergänzende Angebote mehr Platz. Die festen Sitzplätze wurden darum von 600 auf 200 reduziert, die bei Bedarf flexibel um 100 weitere ergänzt werden können. Das schuf Spielraum auch für profane Nutzungen des Kirchenraums wie Konzerte oder Ausstellungen.

Mittels mehrerer Einbauten aus lasierter Hemlock-Tanne und hellem Beton differenzieren bfa zugleich in liturgischer und auch praktischer Hinsicht das Gebäude. Im Zentrum stehen dabei noch immer der Altarbereich und die korrespondierende „Gemeindeinsel“, die um eine offene Taufkapelle und einen geschlosseneren Ort der Begegnung unter der Orgelempore ergänzt wurden. Auch das Stuhllager, eine kleine Teeküche und Toiletten befinden sich dort.

Die Gestaltung der räumlichen Interventionen steht dabei in Kontrast zum Bestand, negiert diesen aber nicht. Bewusst sollte eine gewisse Kontinuität hergestellt werden, die unter anderem durch monolithische Formen und ähnliche Materialien erreicht wird. Parallel dazu wurde das Gebäude außerdem von Transsolar in energetischer Hinsicht zurückhaltend ertüchtigt, die sensible Illuminierung stammt von Dinnebier Licht.

Zum gelungenen Ergebnis tragen ferner die reduzierten liturgischen Objekte des Bildhauers Herbert Lankl bei, die mit dem architektonischen Geist der Entstehungszeit der Kirche im Dialog stehen. (sb)

Fotos: Valentin Wormbs


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

Mona | 20.11.2017 14:05 Uhr

schlicht, elegant und hell

Hier ist sehr einfühlsam gearbeitet worden. Die Architektur des Raumes wurde verstanden und ergänzt. Ich finde es faszinierend, wie die weißen Inseln in dem Raum aufeinander abgestimmt und zueinander ausgerichtet sind. Sie erhellen den Raum und lenken die Aufmerksamkeit auf die wichtigen Elemente der Kirche ohne sich aufzudrängen.

Eine wirklich sehr gelungene Umsetzung einer Kirchensanierung!

3

TIKE | 19.11.2017 00:09 Uhr

Wow!

Toll !
sieht aus als hätte Ken Adams ein bisschen mit entworfen.... Chapeau.

2

Jenatsch | 18.11.2017 10:13 Uhr

Beleuchtung

Die Beleuchtung erscheint mir sehr büromässig und zu dominant. Ansonsten aber ein gelungenes Projekt.

1

Davide | 17.11.2017 15:37 Uhr

angestrengt

Ein toller Raum, aber die Einrichtung scheint mir irgendwie angestrengt...

 
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