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01.09.2004
Qualität in der Einfachheit
Kirchenmusikzentrum in Hildesheim eingeweiht
Im früheren Michaeliskloster in Hildesheim wurde mit einem Konzert am 30. August 2004 das neue Kirchenmusikzentrum eingeweiht. Der Entwurf für den sensiblen Umbau der früheren Klosteranlage stammt von dem Hannoveraner Architekturbüro Pax, Hadamczik, Arndt, Brüning, das im Jahr 2000 den entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatte.
Bei der Gebäudeanlage handelt es sich um ein romanisches Kloster aus dem 10. Jahrhundert, das zum Teil unter Denkmalschutz steht. Im Krieg wurde das Gebäude teilweise zerstört und in den 50er Jahren wieder aufgebaut. Ziel war es jetzt, sinnvolle Freilegungen von durch den Wiederaufbau überformten Bauteilen zu erreichen. Die Authentizität des Ortes wieder herauszuarbeiten und die „Qualität in der Einfachheit“ wirken zu lassen, war die Absicht der Planer.
Der Ostfassade des Predigerseminars wurde eine freistehende, schlanke Stahlrahmenkonstruktion vorangestellt. Diese bildet sowohl inhaltlich (als Hinweis auf das zu schützende Bauteil und auf dessen überbaute Fragmente) als auch konstruktiv (als maßgebendes Gerüst für eine Schutzhülle) den Rahmen für den Umbau. Dessen eigenes Maßsystem bzw. Achsraster weicht von den dahinter liegenden romanischen ab und fügt dem Gebäude so eine weitere bauliche Schicht hinzu. Den dreifach gegliederten Gewölbebögen wird so eine moderne Tektonik gegenübergestellt. Durch die großen Glasflächen und die fast minimalistischen Einbauten wird der historische Bau eingerahmt und inszeniert.
Die Architekten haben für die neue Funktion als Musikzentrum die Erschließung und Nutzung der Räume geändert. Der Haupteingang wird künftig über den Nordflügel erfolgen. Hier ist mit der Eingangshalle, Treppen- und Aufzugsanlage der zentrale Verteiler gegeben. Neben der Kreuzkapelle und dem Auditorium gibt es drei Gruppenräume, zwei „Gesellschaftsräume“, einen Speisesaal (Refektorium) und einen Gewölbekeller, wo von nun an musikalische Veranstaltungen stattfinden können.
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