Die Architekten kennen ihr Viertel gut: Seit Jahren arbeiten und leben Alberto García und Ramiro Losada, die zusammen als LG arquitectos auftreten, in Tetuán, einem nördlichen Stadtteil von Madrid. Dort, am Fuß der markanten, schräg einander zugeneigten Zwillingshochhäuser, die gerne eingeblendet werden, wenn über Spaniens Wirtschaftskrise berichtet wird, haben sie einen frechen, kleinen kiosco, einen Treffpunkt mit Bar gebaut.
Den Bezirk charakterisieren die Architekten als einen voller architektonischer Gegensätze mit einer Tradition einfacher Wohnhäuser, die auch heute noch spürbar ist. Ihre Kiosk-Bar (mit Laden im Keller) beschreiben sie als zeitgenössische Übersetzung dieser Tradition: Es handelt sich um ein kleines Haus mit beinahe archaischen Formen, ohne modische Spielereien.
Ein kleiner Ausreißer sind die Minilichtkuppeln auf dem Dach, die nachts ein erleuchtetes Punktmuster erzeugen. Auffallend sind die großen Tür- und Fensteröffnungen – so wird im Sommer die Straße Teil der Bar oder umgekehrt die Bar Teil des Straßenlebens.
Der gesamte Kiosk wurde aus vorfabrizierten Bauteilen zusammengesetzt. Die Fassade haben die Architekten mit weißem Mörtel behandelt, innen sind die Wände mit Eschenholz verkleidet. In seiner Einfachheit und auch durch seine Lage an dem stark befahrenen Kreisverkehr und inmitten weit größerer Nachbarn wirkt der kleine Bau wie eine vorübergehende Erscheinung. Tatsächlich soll er 20 Jahre hier stehen; danach kann das Material recycelt oder der Kiosk an einem anderen Ort aufgebaut werden.
Foto: Alfonso Herranz
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Carsten | 20.12.2013 09:02 UhrVerweile doch, es ist so schön...
Ein frohes Ho, Ho, Ho in die Runde.
Architektur kann so schön einfach sein, diese kleine Hütte, die den Stadtraum jetzt wohl auch endlich etwas räumlich pulsiert und fügt. Madrid lebt auf, fehlt nur eine große Parkbank, die auch zum verweilen einlädt, naja, doch wohl wieder nur eine Unterhaltung in der Stadtmitte. Aber ein Anfang! Ho, Ho, Ho, eine frohe Weihnacht an alle!