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05.06.2020

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Arkadien in der Auvergne

Kinoensemble in Riom von Tracks


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Mitten in Frankreich, nördlich von Clermont-Ferrand in der Region Auvergne, liegt das Städtchen Riom. Dort wurde in den vergangenen Jahren auf dem Gelände eines ehemaligen Nonnenklosters ein neues Kulturquartier, der Jardin de la Culture, geschaffen. Im Auftrag der Gemeinde und finanziert aus Geldern des Staates und des Departements entstand auf dem parkartigen Areal nahe der historischen Altstadt eine subtile Mischung aus saniertem Bestand und Neubauten, die sich um einen quadratischen Innenhof gruppieren. Während im alten Klostergebäude eine Kunst- und Musikschule ihre Heimstatt findet, entstand neben einer neuen Medienbibliothek auch ein Kino namens Arcadia.

Projektiert wurde das 1.028 Quadratmeter große Filmspielhaus vom Pariser Büro Tracks Architectes, die in ihrem Entwurf den historischen Bestand auf zeitgenössische Weise reinterpretieren. Ihre Inspirationsquellen dabei waren insbesondere zwei charakteristische Elemente der Klosteranlage: die Bogenform, die an Toren und Fenstern auftaucht, sowie lokaler Volvic-Stein als traditionelles Baumaterial. Dieser wurde auch dem anthrazitfarbenen Beton beigemischt, aus dem die Fassade des kleineren, an den Klostergarten angrenzenden Baukörpers besteht. Er nimmt zwei Kinosäle auf, einen mit 143 und einen mit 102 Sitzen.

Unmittelbar mit ihm verbunden ist ein größeres und helleres Volumen, in dem sich neben dem Entree ein weiterer Kinosaal für bis zu 298 Zuschauer und ein Konferenzraum mit 112 Plätzen befinden. Hier deklinierten Tracks das Element des Torbogens in rhythmischer Abfolge durch: Einer zum Innenhof weisenden großen Glasfront, hinter der das langgezogene Foyer liegt, ist ein überdachter Außenbereich vorgelagert, der an einen typisch klösterlichen Kreuzgang erinnert. Der monolithische Betonblock des Kinogebäudes öffnet sich in der Sockelzone in unerwartet grafisch wirkender Weise mit zahlreichen unterschiedlich dimensionierten Arkaden, die äußerst filigrane Säulen ausbilden. Besonders effektvoll und einladend lässt sich dieser Portikus des Nachts inszenieren: Während der Großteil des Gebäudes im Dunkel verschwindet, strahlt der Gang in verführerischem Licht. (da)

Fotos: Guillaume Amat


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

6

mehmet | 08.06.2020 18:09 Uhr

grandios

das passt! tolle details und gerade das kulissenhafte passt ja zum Thema. die Bar ist wunderbar. städtebaulich einfach schlüssig und thematisch ein Kontrast, der mir gefällt. top, selten einen so gelungenen Kino-Neubau gesehen, auch was die materialien angeht, sparsam aber effektiv eingesetzt, wirkt insgesamt minimalistisch elegant.

5

reto | 08.06.2020 12:06 Uhr

Kloster

Ich finde das eine ganz spannende Annäherung an das Thema des benachbarten Klosters. Ob ein Gebäude, dass der Unterhaltung dient das tun sollte ist eine andere Frage - persönlich sehe ich das nicht verspannt. Warum also nicht? Von außen finde ich auch die Umsetzung sehr gut gelungen - nichts auszusetzen. Beim Blick aus dem Foyer nach draußen wirken die Arkaden allerdings irgendwie in der Tiefe zu dünn und damit wie eine billig, vorgestellte Kulisse. Es hätte entwerder mehr Tiefe oder an der Decke ebenfalls eine Gewölbe gebraucht, was die vorgestellte Wand nach hinten "verankert". Ich will ja nicht gleich Kreuzgrat sagen, aber eine Tonne ähnlich innen evtl.?

4

Jan | 08.06.2020 09:42 Uhr

Witz hat Charme

Ich mag die Bögen sehr.
Es zeigt, dass sich das Gebäude nicht so ernst nimmt und das macht es sympatisch und nahbar.

Wie bei den Menschen eben.

3

auch ein | 08.06.2020 09:15 Uhr

architekt

@1:
SIE HABEN MEINEN NAMEN GEKLAUT!

aber ich sehe es genauso


2

g.k. | 05.06.2020 16:24 Uhr

# 1 auch ein witz


Starker beitrag !

1

auch ein | 05.06.2020 15:47 Uhr

architekt

also ich finds super! auch wenns nichts zu lachen gibt, die bögen haben witz

 
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Der „Jardin de la Culture“ aus der Vogelperspektive: links das alte Kloster, mittig die Medienbibliothek und rechts das Kino.

Der „Jardin de la Culture“ aus der Vogelperspektive: links das alte Kloster, mittig die Medienbibliothek und rechts das Kino.

Letzteres besteht aus zwei unterschiedlich großen Monolithen, einer hell, einer dunkel. Filigrane Arkaden schaffen ein einladendes Entree.

Letzteres besteht aus zwei unterschiedlich großen Monolithen, einer hell, einer dunkel. Filigrane Arkaden schaffen ein einladendes Entree.

So sieht der Säulengang aus dem Foyer betrachtet aus.

So sieht der Säulengang aus dem Foyer betrachtet aus.

Einer von drei Kinosälen.

Einer von drei Kinosälen.

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