„Speisesaal“ ist in der Regel kein besonders positiv belegter Begriff, sondern klingt nach langen Tischreihen, Graubrot und Früchtetee. In Rüsselsheim haben die Darmstädter opus Architekten jetzt eine Schulmensa mit Ganztagsbetreuung und Kindertreff in einem eleganten Holzpavillon untergebracht. Wenn die Schulspeisung hier nur halb so zeitgemäß ist wie das Ambiente, dürfte allen Kindern das Mittagessen schmecken.
Der Neubau steht auf dem Campus der Otto-Hahn-Schule und reagiert als rechteckiger Baukörper mit Flachdach in Ausrichtung und Achsen auf den bestehenden Schulbau und die Turnhalle. Der Holzrahmenbau mit einer Dachdecke aus Holzflächenelementen steht auf einer Stahlbetonbodenplatte.
Der von den Architekten beschriebene „zentrale multifunktionale Speisesaal“ des Projektes „Neubau KIZ“ ist im lichten Zwischenraum des eingeschossigen Baukörpers mit Flachdach untergebracht. Unter der weit auskragenden Dachscheibe platzierten die Architekten drei Holzboxen mit den Funktionen Küche, Gruppenräume und Büro- und Nebenräume. In dem zwischen den Boxen entstandenen Raum mit Süd-Ost-Ausrichtung speisen die Schüler.
Eine umlaufende Holzschalung umgibt die drei Boxen und wird durch Fenster- und Türelemente mit umlaufenden Holzzargen durchbrochen. Der Zentralraum mit Foyer ist von einer Pfosten-Riegel-Fassade, die als Holz-Aluminium-Konstruktion ausgeführt ist, umschlossen. Auch die meisten Wände sind mit einer Holzschalung bekleidet. Alle Bodenbeläge der Aufenthaltsräume sind aus Linoleum, die Nebenräume erhielten eine Epoxidharzbeschichtung.
Dass opus Architekten wissen, wie es sich schöner speisen lässt, zeigten sie bereits 2013 mit ihrem Mensagebäude in der Nachbarschaft der Darmstädter Meisterbauten. (lr)
Fotos: Eibe Sönnecken
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