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27.04.2016
Alpenglühen auf der Goldfassade
Kindertagesstätte in Vétroz von savioz fabrizzi
Licht wird selten als knappes Gut wahrgenommen. Im Rhônetal im Schweizer Kanton Wallis gibt es jedoch aufgrund der Lage in den Alpen einige Dörfer, die nur wenige Tage im Jahr direktes Sonnenlicht bekommen. Der Ort Vétroz gehört zwar nicht zu diesen Schattendörfern, da er auf der nördlichen Talseite – und damit in der Sonne – liegt. Durch die besondere geographische Lage tritt aber auch hier ein Naturphänomen auf, welches gemeinhin als „Alpenglühen“ bezeichnet wird.
Dabei werden die Gipfel der Berge von tief stehender Sonne am Abend rot-gelblich gefärbt, während das Tal nicht mehr vom direkten Sonnenlicht erreicht wird und bereits Dunklen liegt: Die Gipfel scheinen zu glühen. Mit goldenen Fassaden der Kita in Vétroz reproduzieren savioz fabrizzi architectes (Sion) dieses Naturphänomen eindrucksvoll.
Die Architekten organisieren das Raumprogramm in zwei Baukörpern: der eine beherbergt die Kita mit Speisesaal, Küche, Umkleide, Spiel-, Bewegungs- und Leseräumen sowie den Neugeborenensaal; der zweite eine funktional eigenständige Krippe mit quasi analogem Raumangebot. Beide Gebäudeteile sind durch ein Untergeschoss verbunden.
Tagsüber spielen die Kinder auf dem Hof zwischen den beiden Gebäuden, welcher durch die Sonnenreflektion auf den Fassaden beleuchtet wird, und am Abend können die Nachbarn das Farbenspiel der untergehenden Sonne beobachten, die normalerweise die Gipfel streift und die goldene Fassade zum Glühen bringt. (df)
Fotos: Thomas Jantscher
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