Unten im Tal mündet die Gier in die Rhône – inmitten einer hügeligen Landschaft, in der seit kurzem auch der neue Kinderhort der Kleinstadt Givors südwestlich von Lyon steht. Das Gebäude von Tectoniques Architectes (Lyon) ist darum geprägt von zwei Tendenzen: Einerseits wirkt es wie ein schützendes Nest, das sich an den Hang schmiegt, andererseits öffnet es sich mit großen Scheiben zum Rhône-Tal.
Die Architekten platzieren den zweigeschossigen Neubau am oberen Grundstücksrand, um möglichst viel Freiraum zum Spielen übrigzulassen. Das untere Stockwerk ist als massiver Sockel in Beton ausgeführt – neben Lager- und Technikräumen befindet sich dort die Kantine samt Küche. Ein Teil des Geschosses umfasst außerdem einen offenen Pausenhof, der durch die schlanken Stützen des Obergeschosses begrenzt wird. Die Oberflächen der Innenräume sind hell und freundlich, wobei die Architekten mit gelber Farbe gezielt Akzente setzen.
Durch die Hanglage bedingt, befindet sich der Zugang zum Hort im oberen Gebäudeteil, der als leichter Holzbau über dem schweren Sockel zu schweben scheint. Durch einen Mittelgang erschlossen, liegen hier die einzelnen Gruppenräume sowie ein flexibel nutzbares Eckzimmer mit raumhoher Verglasung. Beim Blick durch die Fenster wähne man sich dort fast schon zwischen den Baumwipfeln, so Tectoniques, weshalb sie ihre Architektur mit dem dichten Blätterdach des nahen Waldes vergleichen. (sb)
Fotos: 11h45, Vargas– Tectoniques
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