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26.11.2020
Ein Dach als Abenteuerland
Kindergarten von MAD in Peking
Das Pekinger Büro MAD schickt die Kinder des YueCheng Courtyard Kindergartens zum Spielen aufs Dach: Wie eine surreale rote Marslandschaft mändert dieses über ein circa 9.300 Quadratmeter großes Grundstück in Peking, schlägt dabei weiße Blasen, öffnet sich für mehrere kleine Inseln mit Bäumen und umfließt einen traditionellen chinesischen Vierseiten-Wohnhof. Das Projekt entstand im Auftrag der Yuecheng Group, ein sozialer Träger, der sich sowohl der vorschulischen Bildung als auch der Betreuung alter Menschen widmet und gleich nebenan noch einen Seniorenwohnsitz betreibt.
Was nun aus der Vogelperspektive an einen weißen Hotelkomplex mit angrenzender roter Küstenlandschaft erinnert, war zunächst eine etwas kniffelige Bauaufgabe im Bestand. Das zur Verfügung stehende Grundstück wurde von dem Wohnhof aus dem frühen 18. Jahrhundert geprägt, der auch den räumlichen Mittelpunkt des neuen Kindergartens bilden sollte. Unweit davon: ein Wohnhofnachbau und ein gesichtsloser, L-förmiger Viergeschosser, beide aus den 1990er Jahren. Letzterer sollte möglichst harmonisch in das Ensemble eingebunden werden, während die moderne Hofkopie und ihre Nebengebäude zum Abriss freigegeben war.
MAD setzten auf maximale Kontraste, um die gegensätzlichen Einzelteile zusammenzufügen. Sie entwarfen einen flachen, pavillonartigen Neubau, der die gesamte freie Fläche des Grundstücks ausfüllt und so eine unmittelbare räumliche Verbindung zwischen dem Bestand herstellt. Das historische Hofhaus mit seinen alten Bäumen wird von dem neuen Baukörper komplett umrahmt und ist über Höfe und Korridore mit ihm verbunden. Weil kein Raum für einen ausreichend großen Außenbereich übrig blieb, wurde dieser kurzerhand nach oben verlegt. Der spektakuläre Dachparcours lässt spontan an ein erst kürzlich vorgestelltes Besucherzentrum in Chengdu mit Dachachterbahn für Läufer und Spaziergänger denken.
390 Kinder im Alter zwischen anderthalb und sechs Jahren besuchen die Kita. Neben Gruppenräumen beherbergt der Komplex Lern- und Kreativbereiche, ein Theater, eine Buchecke, einen Innenspielplatz, eine Küche, ein Elternzentrum sowie Verwaltungs- und Personalbüros. Das alles in meist offener, ineinanderfließender Raumaufteilung. Die mit Aluminiumgittern abgehängte, niedrige Decke in den Gruppenräumen soll sich der kindlichen Größe anpassen und die Heimeligkeit einer Höhle evozieren. Für eine ausreichende Belichtung und Belüftung des raumhoch verglasten Innenbereichs sorgen drei kreisrunde Innenhöfe. Von hier aus geht es über Treppen hinauf aufs Dach, hinunter dann auch über große Rutschen. (da)
Fotos: Hufton+Crow, Arch-Exist, Tian Fangfang
Was nun aus der Vogelperspektive an einen weißen Hotelkomplex mit angrenzender roter Küstenlandschaft erinnert, war zunächst eine etwas kniffelige Bauaufgabe im Bestand. Das zur Verfügung stehende Grundstück wurde von dem Wohnhof aus dem frühen 18. Jahrhundert geprägt, der auch den räumlichen Mittelpunkt des neuen Kindergartens bilden sollte. Unweit davon: ein Wohnhofnachbau und ein gesichtsloser, L-förmiger Viergeschosser, beide aus den 1990er Jahren. Letzterer sollte möglichst harmonisch in das Ensemble eingebunden werden, während die moderne Hofkopie und ihre Nebengebäude zum Abriss freigegeben war.
MAD setzten auf maximale Kontraste, um die gegensätzlichen Einzelteile zusammenzufügen. Sie entwarfen einen flachen, pavillonartigen Neubau, der die gesamte freie Fläche des Grundstücks ausfüllt und so eine unmittelbare räumliche Verbindung zwischen dem Bestand herstellt. Das historische Hofhaus mit seinen alten Bäumen wird von dem neuen Baukörper komplett umrahmt und ist über Höfe und Korridore mit ihm verbunden. Weil kein Raum für einen ausreichend großen Außenbereich übrig blieb, wurde dieser kurzerhand nach oben verlegt. Der spektakuläre Dachparcours lässt spontan an ein erst kürzlich vorgestelltes Besucherzentrum in Chengdu mit Dachachterbahn für Läufer und Spaziergänger denken.
390 Kinder im Alter zwischen anderthalb und sechs Jahren besuchen die Kita. Neben Gruppenräumen beherbergt der Komplex Lern- und Kreativbereiche, ein Theater, eine Buchecke, einen Innenspielplatz, eine Küche, ein Elternzentrum sowie Verwaltungs- und Personalbüros. Das alles in meist offener, ineinanderfließender Raumaufteilung. Die mit Aluminiumgittern abgehängte, niedrige Decke in den Gruppenräumen soll sich der kindlichen Größe anpassen und die Heimeligkeit einer Höhle evozieren. Für eine ausreichende Belichtung und Belüftung des raumhoch verglasten Innenbereichs sorgen drei kreisrunde Innenhöfe. Von hier aus geht es über Treppen hinauf aufs Dach, hinunter dann auch über große Rutschen. (da)
Fotos: Hufton+Crow, Arch-Exist, Tian Fangfang
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