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12.04.2010

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Licht ohne Schatten

Kindergarten in Zaragoza fertig


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Wir wagen heute mal eine heikle These: Die Aufregung und Diskussionsbereitschaft  um die Qualität eines Gebäudes verhält sich proportional zum Alter ihrer Nutzer: Während bei einem Kindergarten jeder eine Meinung dazu hat, was für diesen Gebäudetyp wichtig sei, ist die Resonanz bei der Präsentation von Altenheimen deutlich geringer. Der hier vorgestellte Kindergarten mit angegliederter Schule steht seit kurzem in der zentralspanischen Stadt Zaragoza und wurde von Magén Arquitectos (Zaragoza) entworfen.

Dem Entwurf liegen diverse Parameter zu Grunde, die einzuhalten waren: Zunächst war es den Architekten wichtig, das räumliche Erleben der Kinder zu berücksichtigen und eine Umgebung zu schaffen, die sie dafür weiter sensibilisiert. Weiterhin galt es, die klimatischen Bedingungen von großer Hitze sowie die Lichtverhältnisse der vorherrschenden starken Sonneneinstrahlung zu berücksichtigen. Zudem musste das Gebäude in nur viereinhalb Monaten fertig gestellt werden.

All diese Faktoren führten zu einem quadratischen Grundmodul, dem „Klassenzimmer“, das in seiner Propotion der kindlichen Wahrnehmung entsprechen soll, dessen pyramidenartiges Oberlicht jedoch einen klimatisch günstigen „Kamineffekt“ bewirkt, der den Raum kühlt. Zudem bietet das vornehmlich nach Norden ausgerichtete Oberlicht die Möglichkeit, das helle Zenitlicht in den Raum zu leiten, ohne dass die Kinder starker Blendung ausgesetzt werden.

Die großen, bis zum Boden reichenden Fenster an den Außenwänden und Fluren der Räume bieten dabei dennoch Ausblicke nach draußen. Jedoch kragt das Dach über ihnen so weit aus, dass die Sonne kaum direkt ins Innere des Hauses gelangt. Mit elektrisch steuerbaren Verschattungselementen kann es zudem komplett verdunkelt werden. Perforierte Akustikpaneele sorgen für die nötige Schalldämpfung, und niedrige Farbbänder an den Wänden geben den Räumen eine der kindlichen Größe angepasste Bezugsfläche.

Das Gebäude ist mit einem differenzierten Muster aus Holzplatten und farbigen Paneelen verkleidet. Vier unterschiedlich gestaltete Außenbereiche ergänzen die Innenräume: Ein Eingangshof, der die Gebäude erschließt und in dem die Kinder abgeholt werden können, ein nach Süden ausgerichtete Patio mit Bäumen, Rasen, Sandkästen, Betonboden, Spielplatz und Springbrunnen, ein begrünter Hof neben der Mehrzweckhalle sowie ein Lichthof mit einem alten Olivenbaum.


Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

4

anja | 13.04.2010 11:26 Uhr

kinder an die macht!

wie war das?

kinder an die macht!

vielleicht hätte man ideen von kindern sammeln sollen.

die überhohen räume wirken kühl und abweisend.

Die Fassade ist ganz passabel.

3

Koller | 12.04.2010 22:52 Uhr

Einbettung

Wunderschön der Bezug zur Landschaft..
hallo?!?
Die Schuhschachteln könnten überall stehen, ausser am Südpol-da blendet dann das Nordlicht..

2

dethomas | 12.04.2010 19:44 Uhr

ein weiteres beispiel...

... für erstklassige kindergarten-architektur!
trotz der rahmenbedingungen, hat magén arquitectos einen bau realiesiert, in dem man sich gerne aufhält und moderne erziehungsarbeit sicher viel spaß machen wird.
wegen der fehlenden einrichtung wirkt er zunächst leider noch sehr nüchtern.

(gerne spielen kinder in "höhlen" und "engen räumen". zum glück haben die architekten, sicherlich nicht nur aus rücksicht auf das dann kriechende personal, auf eine verwirklichung ihres projekts in "kindlichen proportionen" verzichtet.)

würde ich in zaragoza leben und wären meine kinder nicht längst jenseits der grundschule, es wäre der kindergarten meiner wahl!

1

Marcel | 12.04.2010 16:36 Uhr

kindliche Proportionen

Puh, ob sich die Kinder in den überhohen Räumen wirklich wohl fühlen. Meine Tochter spielt am liebsten unter der Treppe und in anderen kleinräumig eingefassten Volumen jeder Art.

Eine grosse Herausforderung für die Innenarchitekten bzw. die gestaltenden KindergärtnerInnen.

 
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