„Die baulichen Voraussetzungen unserer Einrichtung ermöglichen es uns, die Wasseranwendungen, wie Wassertreten, Arm-/Fußbäder und Güsse im Alltag anzubieten. Tägliche Bewegung an der frischen Luft, sei es das Spielen im Garten, Waldtag oder Spaziergang gehört bei uns selbstverständlich dazu und wird auch bei schlechtem Wetter angeboten“, so beschreibt der Kneippkindergarten im bayrischen Walting nahe Eichstätt sein Konzept. Kneipp deshalb, weil der Träger, die katholische Kirchenstiftung Walting, das Ziel verfolgt, den Kindern mittels der fünf von Hydrotherapeut Sebastian Kneipp formulierten Säulen einen bewussten Umgang mit Ihrer Gesundheit beizubringen. Ein Ansinnen, das sich nun auch im Ende 2020 fertiggestellten Neubau widerspiegelt.
Der Entwurf stammt vom Stuttgarter Büro Fischer Rüdenauer, das den 2018 ausgelobten Wettbewerb gewonnen und von der Gemeinde den Auftrag erhalten hatte, einen Kindergarten für 87 Kinder zu realisieren. Eine Krippen- und drei Kindergartengruppen nutzen die 1.300 Quadratmeter Bruttogrundfläche des Katholischen Kneipp Kinderhauses St. Johannes, wie es vollständig heißt.
Das eingeschossige Gebäudeensemble ist in Holzbauweise mit Brettsperrholzdecken errichtet, die Fassade: lasierte Fichte. Aufgrund der Hanglage wird talseitig der Betonsockel sichtbar, der in den Freibereich vor dem Eingang auf der Südseite des Gebäudes übergeht. Die Erschließung erfolgt von Süd nach Nord, beginnend mit dem in den Bau integrierten Gemeindesaal, dem Kita-Mehrzweckraum und der Kinderkrippe. Der Mehrzweckraum kann entsprechend der Nutzung ins Foyer erweitert, der Sitzungssaal der Gemeinde separat erschlossen werden.
Die Gruppenräume der Kindergartenkinder sind an der Ostseite und zum Innenhof hin angeordnet. Getreu der Kneippschen Idee soll jedem Kind die Möglichkeit geboten werden, im Gebäude barfuß zu laufen. Dafür sind die Böden – geschliffener Gussasphalt-Nutzestrich sowie Eichenparkett – mit Fußbodenheizung ausgestattet. Große Sitzfenster bringen Licht in die Räume und geben Ausblick auf Sportplatz und Gelände der angrenzenden örtlichen Grundschule. Sogenannte Spielgalerien geben dem Kindergarten intern und extern Rhythmus. Die Struktur wird im Freibereich fortgeführt, der durch Holzstege und Wasserflächen gegliedert ist. Aktionsflächen mit unterschiedlichen Belägen sollen den pädagogischen Ansatz unterstützen. Ein gebauter „Rahmen“ auf der Westseite des Kindergartens nimmt das Gelände auf und wird auf der Hofseite zur Pergola mit kleinen Abstellräumen.
Durch einen hohen Grad an Vorfertigung konnte der Bau witterungsunabhängig und wirtschaftlich errichtet werden, so die Architekt*innen. Die Baukosten werden – für die Kostengruppen 200-600 – mit 4,2 Millionen Euro angegeben. Die Gebäudehülle entspricht dabei einem hohen Energiestandard, die aktuellen Vorgaben der EnEV wurden unterschritten. (kat)
Fotos: Vadim Kretschmer
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daniel | 27.07.2021 15:27 UhrJVA
...kann mich peter und dem anderen nur anschliessen...die liebe zum detail vorhanden, aber überhaupt kein bezug zum ort! sechs setzen!