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18.04.2013
Setzkasten mit Dachlandschaft
Kindergarten in Madrid
Ob hier wohl das Kunstmuseum in Kanazawa Pate stand? Der Kindergarten in Madrid von dem spanischen Büro Rueda Pizarro Arquitectos erinnert zumindest mit seinem kreisförmigen Grundriss, in dem die einzelnen Raumkuben zellenartig zusammengefasst sind, an das berühmte SANAA-Projekt. Die farbigen Akzente im Inneren, die Fassade aus opaken Industrieglas und die schwere, attikaähnliche Beton-Aufkantung sprechen als Indizien aber gegen die Ästhetik der japanischen Architekten und verorten das Projekt in Spanien.
Runde Oberlichter und Innenhöfe nehmen die Grundgeometrie des Kreises wieder auf und lassen den Neubau zu einem Setzkasten mit einer hübschen Dachlandschaft werden. Etwas versteckt liegt hinter dem Hauptgebäude ein ebenfalls kreisförmiger kleinerer Anbau mit einem verglasten Rundgang – auch bei der Platzgestaltung des schmalen, dreieckigen Grundstücks dominieren runde Felder und Sandkästen.
Rueda Pizarro Arquitectos haben in ihrem Entwurfskonzept besonderen Wert auf eine Inszenierung der Raumwahrnehmung gelegt und den Neubau von innen nach außen entwickelt. Das Zentrum des Kindergartens bildet eine öffentlich zugängliche Halle, die für Veranstaltungen genutzt werden kann und als Verteiler die einzelnen Gruppenräume erschließt. Diese orientieren sich nach Südosten, während die Räume für Verwaltung und Büros im Nordwesten angelegt sind. Durch die zellenartige Raumanordnung hat die Erschließung den Charakter eines Labyrinths. Für Kinder lädt dieser Raum also bestimmt zum Fangen und Versteckenspielen ein.
Fotos: Miguel de Guzmán
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