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05.02.2016

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Kleine Häuser

Kindergarten in Kopenhagen von COBE


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Es braucht nicht viel, um einen starken Kontrast zu setzen: Nur zwei der elf Satteldachhäuser blitzen am Frederiksvej mit ihren weißen Dachspitzen geheimnisvoll aus einem schwarzen Häusermeer hervor. Innen geht es weitaus bunter zu. Gestern wurde der Kindergarten Frederiksvej im Kopenhagener Stadtteil Frederiksberg offiziell eingeweiht, schon seit letztem Mai spielen hier pro Tag bis zu 180 Kinder. Gebaut wurde die schwarz-weiße Hausgruppe von den Kopenhagener Architekten COBE, die 2011 den entsprechenden Wettbewerb für sich entscheiden konnten.

Mit „Breaking the Scale“ beschreiben diese ihren Entwurfsansatz und begründen so die Entscheidung für die kleinen Häuser, die zwischen den Nachbarbauten, dem angrenzenden Park und der Stadt vermitteln sollen. Das klassische Satteldach soll dabei die städtebauliche Eingliederung unterstützen und für Geborgenheit sorgen. Die Form sieht COBE-Gründer Dan Stubbergaard als eine Karikatur davon, wie Kinder ein Haus zeichnen. Genauso wurde der neue Kindergarten gebaut: ohne Dachüberstand, andere Details oder störende Fassadenelemente, sondern als einfache pure Form, sagt der Architekt. Dass die Fenster wie aufgeklebte Quadrate wirken, gehört also zum Konzept.

Der zwei- bis dreigeschossige Neubau umfasst insgesamt eine Fläche von 1.700 Quadratmetern, die Übergänge von Haus zu Haus sind fließend. Zwei Atrien versorgen das Innere mit Tageslicht. Konsequent führen COBE das Dachmotiv auch im Inneren des Kindergartens fort. Möbeleinbauten, Küchen und Bäder sind nach dem Haus-im-Haus-Prinzip in die Struktur hineingebaut und spielen mit Proportionen und dem Maßstab. Und so wie das Innere auf diese Weise flexibel bleibt, lässt sich auch die gesamte Struktur leicht ergänzen. Wer wird schon bemerken, ob es elf oder eines Tages vielleicht 12, 13 oder mehr Häuser sind, die als kleines Dorf langsam in den Park hineinwachsen. (jk)

Fotos: Rasmus Hjortshøj, Adam Mørk


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Kommentare
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5

a_C | 01.03.2016 21:34 Uhr

Bitte mal nicht so schwarz-weiß gedacht...

Nicht jeder Einsatz von schwarzen Oberflächen ergibt gleich eine bedrückende oder unangenehme Situation - dafür ist die Anlage hier das beste Beispiel. Genauso wenig gibt es keine wissenschaftlich fundierte Studie, die darstellt, dass Kinder in Räumen, die so gestaltet sind wie dieses Beispiel, irgendwelchen Schaden davontragen würden. So einen Quatsch erzählen nur Erwachsene, die sich das Leben einfach machen wollen.

Ich persönlich finde genau solche Kindergärten und Schulen schrecklich, die in vier oder fünf verschiedenen Farben ein vermeintlich buntes Gebäude herstellen. Die tägliche "BeschallunG" mit immer den gleichen grellen Farben schränkt die Kinder in ihrer Kreativität viel mehr ein, als das "weiße Blatt Papier" von schwarz, weiß, Grauabstufungen, Holzoberflächen sowie guter Farbkomposition und leichten (!) Farbschattierungen.

Außerdem: Warum sollten sich Kinder in (knall)bunten Räumen wohl fühlen, wenn ihre Eltern selber sich nicht dauerhaft in solchen Räumen aufhalten wollen? Bunte Kindergärten und dergleichen dürfen eigentlich nur die Leute propagieren, die daheim auch die Wände, Böden, Decken und alle anderen gestaltbaren Oberflächen in genau den Farben angestrichen haben, die sie sich für (ihre?) Kinder tagsüber extern wünschen.

4

johannes | 09.02.2016 14:38 Uhr

@Stefanie

Einen Ort für die junge Generation mit schwarz zu verkleiden ist psychologisch unsinnig - das kann Dir jeder Psychologiestudent im ersten Semester BA mitteilen. Es gab noch ein Fach während des Studiums - Gebäudepsychologie / Gebäudesoziologie - in dem man die Wucht der Farben, des Lichts und der Materialität einzuschätzen lernte. Warum haben die Leute in Bogota die Schule durchaus anders gestaltet? Was sagt das über uns? Welche Nachwirkungen hat das auf die Kinder auf die Einbildungskraft und die E.Q.? Mit diesen Fragen kann man sehr viel machen, als traurig zu sein . . .

3

Stefanie Meyer | 08.02.2016 17:30 Uhr

Schwarz und Weiss

''Architecture has more to offer than a b&w facade because it's cool and everybody else are doing it. ''...Wenn Schwarz&Weiss alles ist was Du hier siehst dann ist das traurig. So viele Schwarz&Weiss Gebäude gibt es garnicht, Kitas schon garnicht. Jeder, der sich an seine Kita Zeit erinnert, weiss das es Kindern ziemlich egal ist ob die Kita aus Lehm oder Stein ist, Räume sind wichtig, Räume zum entdecken, bearbeiten, spielen und verstecken.

2

Johannes | 08.02.2016 13:47 Uhr

no wonder

when our childern are brought up in such a cold environment (black and white surfaces, metall grids, smooth textures without any feeling, colour, expression, or emotion) how much sympathy, understanding and willing to assist do you think they will show us, their adult-generation, when we grow old?

Architecture has more to offer than a b&w facade because it's cool and everybody else are doing it. Just in this issue you have an example of a school in Bogota - observe the usage of various warm material - wood, clay, bricks, the bright clolours and textures - things that had been proved to contribute to a child's mental and emotional development. All you need is to think outside the box..

1

Andi | 05.02.2016 18:03 Uhr

Cool ...

... was man aus der Aufgabe Kindergarten alles machen kann

 
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