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13.12.2019

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Doppeltes Hölzchen

Kindergarten bei Zürich von illiz architektur


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Wenn Dörfer sterben, ist das ein Problem. Wenn Dörfer wachsen, manchmal auch. Dann stellen sich Fragen wie: Soll man ein neues Wohngebiet ausweisen oder besser den historischen Bestand erneuern? Gewerbeansiedlungen in modernen, weißen Kisten realisieren oder sie architektonisch an das traditionelle Dorfbild anpassen? Gleiches gilt für historische Rathäuser, in die Jahre gekommene Schulen, fehlende Kindergärten.

Letzteres stand auch im Schweizerischen Ebertswil, einem Dorf im Kanton Zürich, zur Diskussion. Trotz reger Bautätigkeit seit den 1970er Jahren hat der Ort seinen ländlichen Charakter bewahrt. Bauernhäuser, Scheunen, Fachwerk prägen noch heute das Bild. Infolge des Wachstums wurde aber der Platz in der denkmalgeschützten Schule knapp, ein in die Jahre gekommenes Provisorium wurde abgerissen, eine dauerhafte Lösung sollte her und neben Schulräumen auch einem neuen Kindergarten Raum bieten. Die Bedingung: Der Neubau sollte in räumlichem Bezug zum historischen Schulhaus im Dorfzentrum stehen.

Realisiert hat ihn das Zürcher Büro illiz architektur, das nach erfolgreichem Wettbewerb im Auftrag der Gemeinde einen Doppelkindergarten in Holzbauweise in den Ebertswiler Hang setzte. Für umgerechnet gut drei Millionen Euro entstanden zwei gegeneinander verschobene, archetypische Holzhäuser mit 685 Quadratmetern Geschossfläche und 503 Quadratmetern Nutzfläche. Ein doppelt gefaltetes Satteldach verbindet beide Volumen. Das steile Gelände nutzten illiz architektur, die kürzlich auch das Tröpferlbad in Wien sanierten, indem sie ein Geschoss in den Hang bauten – es bietet Zugang zum Garten –, während das obere Stockwerk direkt an Dorfstraße und altem Schulhaus liegt. Durch die Aufteilung in zwei Volumen wirke der für den Dorfkern relativ große Bau angemessen, so die Architektinnen, die charakteristische Silhouette schaffe zudem Bezüge zur Nachbarschaft. Mit der typischen Holzfassade wolle man die Parallelen zur lokalen Tradition betonen.

Innen dreht sich alles um den doppelgeschossigen Erschließungsraum mit seiner hölzernen Treppen- und Garderobenkombination. Davon abgehend liegen Kita- und Schulräume, die alle in dunklem Holz gehalten sind. Die steigenden und fallenden, weiß lasierten Holzdecken setzen sich davon kontrastreich ab. (kat)

Fotos: Roger Frei


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

2

STPH | 14.12.2019 14:09 Uhr

...

dachschrägen bis zum Boden als Raumreduktionen eignen sich hervorragend zur Umdimensionierung für die Kleinen. Dies in Kombination mit mannigfaltig dimensionierten Gaubenkuben ergeben eine Spielstadt, die im Dachzipfel den Erwachsenen auch ihre Kopfhöhe lässt. Ansonsten müssen sie halt auch mal kriechen.
Von außen sind diese Schrägen besteig und berutschbar mit den Gaubendeckeln als klein umzäunten Hochpunkten. Direkter Gaubenausstieg oben in die äußere Spielschräge. Hier müssen die Erwachsenen zur Not halt auch mal zeigen wieviel Affe noch in ihnen steckt.
Dies sind die dringend notwendigen Eigen-, oder Rückzugsräume, gern auch verborgen, vor der Dauerbetreuung.
Das ganze Haus ein Spielgerät im kinderGarten, mit bitte auch Kinderzaun. Die Farbigkeit kommt da wie von selbst.
Was waren Entenhäuser doch früher reizvoll wegen ihrer ganz eigenen Dimension.

1

GeLe | 13.12.2019 17:20 Uhr

Doppeltes Hölzchen

Alles maßlos traurig - und eindimensional - und reduziert: Holz im Haus - Holz vorm Haus - Holz vorm Kopf ...

 
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