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10.03.2020

Lamellen aus Beton rosé

Kinder-Freizeitzentrum bei Paris von Graal architecture


Städtebaulich gesehen spielt die Grundschule Jean Jaurès in der französischen Kommune Athis-Mons südlich von Paris aufgrund ihrer Lage in einer Niederung zwischen den beiden Flüssen Seine und Orge die Rolle eines Puffers: Auf einer Seite grenzt sie an eine industriell geprägte Zone mit großflächiger Bahnanlage, auf der anderen befindet sich ein Wohngebiet. An der östlichen Ecke in Richtung der Bahngleise erhielt der Schulkomplex nun räumliche Verstärkung. Im Auftrag der Stadt entstand hier ein neues Centre de loisirs, ein Freizeitzentrum für kleine Kinder. Der eingeschossige Bau aus rosa Beton stammt vom Pariser Büro Graal architecture.

Während die Schulgebäude etwas eingerückt von den beiden Straßen liegen, die hier aufeinandertreffen, schließt der 610 Quadratmeter große, neue Baukörper unmittelbar mit ihnen ab und tritt in der Ecksituation als räumlicher Vermittler auf. Er grenzt das Schulgelände nach außen ab, steht dabei jedoch im Dialog mit seiner unmittelbaren Nachbarschaft, zu der auch eine Kirche gehört. Ihr Turm bleibt dank eines höhengestaffelten Volumens auch von Weitem sichtbar.

Um zu verhindern, dass der Bau mit seiner Länge von 40 Metern zu massiv oder monoton wirkt, entschieden sich die Architekt*innen für eine „kinetische Fassade“: Sie besteht aus vertikalen, leicht gewölbten Betonelementen, deren Zusammenspiel eine rhytmische, wellenartige Bewegung evoziert. Positiv auf die Wahrnehmung des Gebäudes wirkt sich zudem seine freundliche Farbgebung in ausgewaschenem Rosa aus – die auch andernorts schon bei Bauten für Kinder zu sehen war.

Der Neubau steht auf einem ein Meter hohem Sockel – nicht zuletzt eine Hochwasser-Vorsichtsmaßnahme angesichts der flussnahen Lage –, sodass die großen vitrinenartigen Fensteröffnungen auf Hochparterreniveau liegen. Das ermöglicht Lichtzufuhr und Ausblicke, schützt aber zugleich vor zuviel Einblick. Die Erschließung erfolgt vom Schulhof über eine breite Rampe, die direkt zur Eingangslobby führt. Hier verabschieden die Eltern ihre Kinder und holen sie auch wieder ab. Rechts davon gibt es einen 157 Quadratmeter großen Multifunktionsraum mit 4.70 Metern Deckenhöhe. Den Rest des Volumens nehmen Workshopräume, eine Küche und Büros ein. Die Baukosten lagen bei circa zwei Millionen Euro. (da)

Fotos: Schnepp Renou


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Bahn frei – eine breite Rampe erschließt das Kinder-Freizeitzentrum.

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Der Neubau in ausgewaschenem Rosa definiert eine Straßenecke neu.

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Große Fenster, die wie Vitrinen wirken, öffnen die lamellenförmig strukturierte Fassade.

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Drinnen: viel Licht und Ausblick.

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