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10.05.2019

Haus des Gastes

Kim Nalleweg gewinnen in Peenemünde


Auf der deutschen Ostseeinsel Usedom liegt die Gemeinde Peenemünde, die man in erster Linie mit Luftwaffe, Raumfahrt, Nationalsozialismus, Zwangsarbeit und KZ-Häftlingen in Verbindung bringt. Als die Wehrmacht den gesamten Norden der Insel besetzte und die Bevölkerung den Ort verlassen musste, wurden auf dem Areal die Entwicklungs- und Versuchsstelle des Heeres und der Luftwaffe errichtet. Hier wurden Raketen und andere Flugkörper gebaut.

Nach dem Krieg wurden die meisten Anlagen gesprengt. Das von Zwangsarbeitern errichtete Kraftwerk der Versuchsanstalten blieb bestehen und produzierte noch bis zum Jahr 1990 Strom. Heute befindet sich das Historisch-Technischen Museum Peenemünde in den Räumen des ehemaligen Kraftwerks und zeigt hier auf rund 1.500 Quadratmetern eine Ausstellung über die Geschichte der deutschen Raum- und Luftfahrt.

Im letzten Jahr lobte die Gemeinde Peenemünde einen nicht-offenen Realisierungswettbewerb für das neue Haus des Gastes aus. Zwischen der Hafenpromenade und dem Museumsareal gelegen, soll der Neubau künftig zwei gleichwertige Bereiche – beide rund 250 Quadratmeter groß – umfassen. Erstens soll das Gebäude als neuer Eingangsbereich für das Museum fungieren und Eingangshalle, Touristeninformation, Shop und Kasse beherbergen. Zweitens wird die Gemeinde hier Räume wie einen Versammlungssaal und das Bürgermeisterbüro unterbringen.

Die zehnköpfige Jury unter dem Vorsitz Joachim Andreas Joedicke zeichnete aus insgesamt 14 eingereichten Entwürfen fünf Projekte aus.


  • 1. Preis: Kim Nalleweg Architekten (Berlin)

  • 2. Preis: ARGE furoris gruppe mit sLandArt (Cheminz)


  • Ankauf: PASD Planungsgruppe für Architektur, Städtebau und Denkmalpflege (Hagen)



Der Siegerentwurf von Kim Nalleweg Architekten wurde von der Jury als ein kompakter Baukörper und ein „signalhaftes Gebäude am Ende der Hafenpromenade“ gelobt. Der Neubau – der Elemente aus der Schifffahrt zitiert – wird sich insbesondere durch die gewählten Materialien vom Bestand absetzen und eine starke Eigenständigkeit entwickeln, so der Preisgericht.

Der Entwurf von ARGE furoris gruppe mit sLandArt wurde insbesonders wegen seiner „starken konzeptionellen Auseinandersetzung mit dem Ort und der Historie von Peenemünde“ positiv bewertet. Auch die Gebäudekubatur, Maßstäblichkeit und städtebauliche Positionierung sowie „skulpturale Architekturausformung“ des Gebäudes überzeugten die Jury. Den Entwurf von Jan Andreas Reeg – rund zwei lobte das Preisgericht wegen der Öffnung des Gebäudes zum Hafen. Die Erschließung und die Erfüllung des Raumprogramms wurde dagegen kritisch betrachtet.

Der Neubau zählt zu den Schlüsselprojekten des regionalen Entwicklungskonzeptes der Gemeinde Peenemünde. Die geplanten Baukosten liegen bei knapp zwei Millionen Euro. Im nächsten Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen. (mg)


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1. Preis: Kim Nalleweg Architekten

1. Preis: Kim Nalleweg Architekten

2. Preis: ARGE furoris gruppe mit sLandArt

2. Preis: ARGE furoris gruppe mit sLandArt

3. Preis: rundzwei Architekten

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Ankauf: PASD Planungsgruppe

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