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26.04.2016
Märchenwald
Kengo Kuma plant Anderson-Museum in Odense
Das dänische Odense ist stolz auf den Dichter und Schriftsteller Hans Christian Andersen, der hier vor über 200 Jahren geboren wurde. Mehrere Museen und Gedenkorte gibt es in der Stadt, von denen eins bald erweitert werden soll. Bei einem ersten Wettbewerb konnte sich 2014 unter anderem das junge russische Büro KOSMOS durchsetzen, das sein Gespür für traumhafte Interventionen auch schon in Moskau bewiesen hat.
Trotz vieler interessanter Ansätze entsprach das Ergebnis dieses ersten Verfahrens anscheinend nicht ganz den Ansprüchen der Verantwortlichen, denn im Rahmen eines zweiten Wettbewerbs setzten diese schließlich auf große Namen. Geladen waren unter anderem BIG, Snøhetta und Barozzi Veiga, doch märchenhaft ging die zweite Runde schließlich für Kengo Kuma and Associates aus. Das Büro aus Tokio wird zusammen mit Cornelius+Vöge Arkitekter aus Roskilde und den Landschaftsarchitekten von MASU aus Kopenhagen die Erweiterung des Museums planen.
Über 5.500 Quadratmeter sind für die neuen Ausstellungsräume und das Kinder-Kulturzentrum Tinderbox vorgesehen, das nach Andersons „Mädchen mit den Schwefelhölzern“ benannt ist. Kreissegmente aus Hecken und Mauern bilden einen „Märchenwald“, in den runde Holzbauten eingebettet sind. Die wirken wie kleine freistehende Pavillons, doch das täuscht, denn der größte Teil des Programms soll unterirdisch entstehen.
Der Jury gefiel insbesondere die Durchdringung der Gebäude und der Außenräume, die darin enge Bezüge zu Andersons Ideenwelt sah. Auch der städtebauliche Charakter von Odense komme in dieser Konfiguration gut zum Ausdruck. Ähnliche Lösungen hatte es allerdings auch schon im ersten Wettbewerb gegeben, weshalb die Entscheidung für einen zweiten Wettbewerb nicht endgültig überzeugt. (sb)
Zum Thema:
www.museum.odense.dk
Mehr über KOSMOS auch in der Baunetzwoche#436: Shortlist 2016
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