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09.04.2018
Planschen auf der Kopenhagener Papierinsel
Kengo Kuma gewinnt vor COBE und BIG
Schwimmende Dänen – das sind die künftigen Nutzer eines markanten Giebelbaus auf Christiansholm am Kopenhagener Binnenhafen. Denn auf der künstlichen Insel Papirøen, die prominent gegenüber des Königliches Schauspielhaues von Lundgaard & Tranberg und neben den neuen Wohnhäusern von COBE liegt, soll ein „Waterfront Culture Center“ mit Badelandschaft und Sauna entstehen. Räume für Sportvereine sind ebenfalls vorgesehen, beispielsweise für Wassersportler, die hier mit dem Kajak gen Ostsee starten.
Geplant wurde ein solcher Bau in Grundzügen schon 2016, als das Kopenhagener Büro COBE den Wettbewerb um den Masterplan für Papirøen gewann. Bereits damals war an dieser Stelle eine Therme angedacht. Im Rahmen eines weiteren Wettbewerbs, ausgelobt von der Stadt Kopenhagen als Eigentümerin, wurden die Pläne für die 5.000 Quadratmeter große Anlage konkretisiert. Gewonnen haben:
- Preis: Kengo Kuma & Associates (Tokio)
- Preis: COBE und BIG (beide Kopenhagen)
Beide Büros hatten sich in einer Vorauswahl gegen die Entwürfe von 3XN (Kopenhagen), AART Architects (Kopenhagen) und ALA (Helsinki) durchgesetzt.
Die Jury lobte die neue und originelle Art, mit der Kuma die Einrichtungen für Freizeitschwimmer, Sportvereine und Hafenpools verbinde. Im Vergleich zu 2016 ist der geplante Bau deutlich gewachsen. Die fünf pyramidenartigen Dachkörper wurden von den Architekten in ihrer Größe variiert und in der Tiefe – oberhalb des gläsernen Sockels – versetzt. Mit seiner massiven, aber perforierten Backsteinfassade wird ein markantes Gegenstück zu den direkt benachbarten Bauten des gemischt genutzten Quartiers enstehen. Unter den hellen Pyramidendächern – die Form ist auch im Inneren wesentliches Gestaltungselement – soll bald auf mehreren Etagen geschwommen, sauniert und entspannt werden.
Wie alle Bauten auf der 29.000 Quadratmeter großen Insel wurden auch die Pyramiden an der Spitze gekappt, die Architekten lassen so Tageslicht in die Therme. Die eigenwillige Bauform leiteten COBE bereits im Masterplan von den typischen Kaufmannshäusern von Christianshavn in Kombination mit den alten Lagerhallen der Insel ab. Die dänische Presse lagerte hier jahrzehntelang ihre Zeitungen. Daher der Name: Papirøen, auf Englisch: Paper Island. Seit 2013 standen die Hallen leer, kurz danach zogen kreative Zwischennutzungen wie das Studio von COBE und ein riesiger Street-Food-Markt ein. (kat)
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1. Preis: Kengo Kuma und Associates, Tokio
2. Preis: COBE und BIG, Kopenhagen
COBEs Siegerentwurf des Wettbewerbs Masterplan Paper Island von 2016, noch mit der alten Form der Schwimmhalle
COBEs Siegerentwurf des Wettbewerbs Masterplan Paper Island von 2016, noch mit der alten Form der Schwimmhalle
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