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21.01.2011
Wahrnehmungsverstärker
Keltenmuseum in Glauburg fertig
Architekten besichtigen Museen oftmals eher wegen der Architektur als wegen der Ausstellung. Manche Exponate stören da eher. Das neue Keltenmuseum im oberhessischen Glauburg (Wetteraukreis) ist zur Zeit in einem dazu passenden, faszinierenden Zustand: Das Gebäude ist fertig, aber es ist leer. Die Ausstellungsarchitektur fehlt noch. Nach einem Wettbewerbsgewinn des Jahres 2006 wurde das Museum durch das Aachener Büro kadawittfeldarchitekten gebaut.
Das Museum für keltische Kunst steht in unmittelbarer Nähe zu einem historischen Grabhügel. Einem freigelegten archäologischem Fundstück gleich ragt der metallische Körper des Museums in die Landschaft. „Mehr ein geheimnisvolles Objekt in der Landschaft als Architektur, will das Museum von seinen Besuchern entdeckt werden und wird selbst zum Dispositiv für die Entdeckung der Landschaft“, so die Architekten. Und weiter: „Das Keltenmuseum fügt sich als klar konturierter Baukörper in die Landschaft ein. Halb in den Hang gesteckt, richtet es sich zum Keltenhügel aus. Die zentrale Funktion des Grabhügels als landschaftliches Element wird durch das Museum als ein ‚Wahrnehmungsverstärker‘ unterstützt.“
Unter dem auskragenden Körper befindet sich der Eingangsbereich mit Café. Es dient als Start- und Endpunkt für die Erkundung des Museums und den Rundgang auf dem archäologischen Lehrpfad. Eine breite Treppe übernimmt die natürliche Steigung des Geländes und lässt den Besucher langsam in die Ausstellung aufsteigen. Der geschlossene Körper gewährt eine Ausstellungssituation, die den lichtempfindlichen Exponaten gerecht wird und den Besucher ganz in die Keltenwelt eintauchen lässt. Das große Panoramafenster als letzter Teil der Ausstellung bietet einen Ausblick auf den Grabhügel, der so selbst zum Ausstellungsstück wird. Das Dach als Aussichtsplattform ermöglicht den Rundblick in die Landschaft des Glaubergs.
Die Fertigstellung der Ausstellungsarchitektur sowie die Eröffnung ist für das Frühjahr 2011 anvisiert.
Fotos: Werner Huthmacher, Berlin
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