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29.07.2015

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Unterirdisches Raumwunder

Kellerumbau in Barcelona


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Raum ist in der kleinsten Hütte oder – in diesem Fall – im miefigsten Kellerloch. Mit ihrem Apartment Tibbaut haben RAS arquitectura in ihrer Heimatstadt Barcelona ein unterirdisches Raumwunder geschaffen. Das 2005 von Raúl Sánchez gegründete Büro verwandelte ein dunkles und feuchtes Kellergewölbe in einen lichten Wohnraum.

Die nur 55 Quadratmeter werden von zwei mächtigen oktogonalen Steinsäulen dominiert, die das historische Gewölbe tragen. Der Bauherr hatte sich zunächst einen einzigen, offenen Raum gewünscht, doch der Mangel an Tageslicht und der monumentale Charakter des Kellers führten zu einer völlig anderen architektonischen Lösung. Der umgesetzte Entwurf bietet eine komplexe räumliche Konfiguration aus zwei überlappenden Wohnbereichen. Spezifische Funktionen – Küche, Arbeitsraum, Schlaf- und Ankleidezimmer – ordnen sich radial um einen zentralen Mehrzweckbereich.

Der Umbau wurde in einer sehr reduzierten Materialpalette ausgeführt: Die Wände und Böden sind allesamt weiß gehalten, um den kleinsten Sonnenstrahl, der durch die wenigen Öffnungen in den Raum gelangt, reflektieren zu können. Und Kiefernholz mit seiner typischen Maserung bildet einen warmen Kontrast zum puren Weiß. Die hölzernen Trennwände sind jedoch nicht raumhoch gestaltet, wodurch das allumfassende Gewölbe sichtbar bleibt.

Bei dem unweit vom Meer gelegenen Keller waren die Maßnahmen zur langfristigen Trockenlegung ein besonderes Anliegen, so wurden etwa alle Oberflächen mit wasserdichtem Mörtel behandelt, eine Fußbodenheizung und Lüftungssysteme wurden eingebaut. Ob das Resultat eine Wohnung für den Alltag ist? Wer weiß, aber zumindest eine Weile von der Erdoberfläche verschwinden kann man hier mit Stil. (lr)

Fotos: José Hevia


 
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