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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Kaufmann_House_in_Palm_Springs_unter_dem_Hammer_192786.html

07.03.2008

Millionseller

Kaufmann House in Palm Springs unter dem Hammer


Es ist eines der berühmtesten Wohnhäuser der Welt: das Kaufmann House, das Richard Neutra 1946 in der Wüstenlandschaft von Palm Springs für den Kaufhaus-König aus Pittsburgh baute, der seinerzeit auch „Falling Water“ bei Frank Lloyd Wright in Auftrag gab. Julius Shulmans Fotos haben das Kaufmann House unsterblich gemacht.

Noch nicht vor allzulanger Zeit befand es sich in einem erbärmlichen Zustand, es dümpelte auf dem Immobilenmarkt vor sich hin und stand schließlich als Abrisshaus zum Verkauf. Die jetzigen Eigentümer Beth und Brent Harris schlugen zu und kauften es zum Preis des Grundstücks.
Fünf Jahre lang richteten sie es mit Unterstützung des Büro Marmol Radziner & Associates aus Los Angeles weitestgehend im Orginalzustand wieder her. Das außergewöhnliche Ergebnis der Sanierung hat in Kalifornien einen „Run“ auf Möbel und Häuser der Nachkriegsmoderne ausgelöst und Palm Springs zur Pilgerstätte von 50er-Jahre-Aficionados werden lassen.

Die Eigentümer haben aber mitnichten aus Liebe zur Architektur fünf Jahre lang Zeit und Geld in die Sanierung des Klassikers gesteckt: Im Mai 2008 soll Auktionator Christie's International im Auftrag des Ehepaars Harris das leichtgewichtige Gebäude für 25 Millionen US-Dollar versilbern, wie der International Herald Tribune am 5. März 2008 vermeldet. Dabei spekulieren die Eigentümer bzw. Christie's mit dem Kultstatus des Hauses und wollen es nicht als Immobilie, sondern als Sammelobjekt feilbieten. Denn in Palm Springs bekommt man für eine 25-Millionen-Immobile wahrlich mehr Luxus geboten als ein Haus mit fünf kleinen Schlafzimmern und Bädern auf dem Niveau von Farmhäusern.

„Ich hoffe, der Preis ist abschreckend hoch genug“, sagte dazu der Architekt der Sanierung, Leo Marmol, der gar nicht begeistert von den Spekulationsplänen zu sein scheint. Wohl sei es gut, dass man außergwöhnliche Architektur als Kunstwerk an sich verstehe, aber für 25 Millionen Dollar könne man ja schließlich schon ein Kunstmuseum bauen.

Dem 70. Geburtstag von Palm Springs hatten wir übrigens erst Mitte Februar die BAUNETZWOCHE#66 gewidmet.


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