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18.02.2015
Steriles Spiel
Kasino in Frankreich von Data Architectes
Die Architekten setzten auf Geometrie und Klarheit. Doch es geht um ein Spiel: Das Pariser Büro Data Architectes hat nach einem gewonnenen Wettbewerb im Jahr 2012 nun das Kasino am Lac du Der in der südlichen Champagne-Region fertig gestellt. Kein gängiges Spielkasino sei es, vielmehr ein Freizeitzentrum nach amerikanischem Prinzip – mit Spiel und Erholung, Speis und Trank. An den Inhalten könnte man noch zweifeln; was die Form angeht, stimmt man mit den Architekten überein.
Die „geometrische Einfachheit“ äußert sich bei dem kantigen, 2.000 Quadratmeter großen Casino JOA in Form zweier langgezogener aufeinandergelegter Kisten. Der Grundriss lässt eine vage T-Form erkennen. Die untere Ebene, die Büros, Küche und Lagerräume beinhaltet, verschmilzt mit dem leicht ansteigenden Hang. Der obere Kasten kragt weit in die Landschaft aus und stützt sich auf schmale weiße Pfeiler. Hier findet sich mit Lobby, Spielraum, Restaurant und Mehrzweckhalle für Events und Ausstellungen die wesentliche Nutzung.
Was von weitem wie eine beigefarbene Fläche wirkt, ist in Wirklichkeit die Fassade aus Douglasienholz-Lamellen. Dahinter schimmert die zweite Haut aus Aluminium durch, mit breiten Fensterfronten versehen. Die Fassade der unteren Ebene besitzt mit den hell gestrichenen Betonwänden etwas mehr Festigkeit. Es scheint als haben die Architekten bei der Herausforderung „das gängige Image der Kasinos in den Augen der Öffentlichkeit anzuheben“, mit angenehmer Sterilität gepokert. Und gewonnen.
Fotos: Javier Callejas
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