Der weltweit größte universitäre Zehnkampf für nachhaltiges Bauen und Wohnen in der Stadt ist entschieden. Vergangenes Wochenende wurden in Wuppertal das Gesamtergebnis des Solar Decathlon Europe 21/22 verkündet und die Erstplatzierungen zusammen mit zahlreichen Sonderpreisen an die stolzen Gewinnerteams verliehen.
Die diesjährige Ausgabe des internationalen Hochschulwettbewerbs fand erstmals in Deutschland statt. Nach einer zweijährigen Vorbereitung und Planungsphase konnten insgesamt 16 internationale Hochschulteams in den vergangenen fünf Wochen einen Prototypen ihres Entwurfs auf dem Reallabor-Campus in Wuppertal errichten und einer namhaften Jury präsentieren. Ergänzend zu deren Urteil bestimmten auch objektive Messwerte die abschließende Rangfolge. Jede der Einzeldisziplinen wurde dabei ebenfalls ausgewertet und prämiert, wobei dort ganz unterschiedliche Teams vorne lagen.
Ganz oben auf dem Gewinner*innenpodest mit 814 Punkten findet sich das interdisziplinäre Team RoofKIT aus Forschenden und Studierenden des Karlsruher Institut für Technologie (KIT) unter Leitung von Dirk E. Hebel und Andreas Wagner von der Fakultät für Architektur. Das Team wählte aus dem Aufgabenpool die Aufstockung eines Gebäudes aus dem 19. Jahrhundert, des Cafés ADA in der Altstadt von Wuppertal.
Der Entwurf sieht Wohneinheiten aus vorgefertigten Holzmodulen vor, die um ein Atrium angeordnet sind. Beim Aufstockungsprojekt sollten ausschließlich Monomaterialien verwendet sowie auf Farben, Imprägnierungen, Klebstoffe, Schäume und Nassabdichtungen verzichtet werden. Dies unterstütze die Vision von Städten als Materiallager und gewährleiste die 100-prozentige Kreislauffähigkeit des Gebäudes und seiner Materialien, so die Erklärung des Gewinnerteams. Die Gesamtsieger*innen und die Erstplatzierten der Einzeldisziplinen und Sonderpreise im Überblick:
Gesamtsieger
- 1. Platz: Team RoofKIT, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- 2. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven, Niederlande
- 3. Platz: Team AuRA, Nationale Architekturschule von Grenoble, Frankreich
- 3. Platz: Team SUM, Technische Universität Delft, Niederlande
Einzeldisziplinen (Auswahl)
Innovation (Jury: Mitglieder der Disziplinen Architektur, Gebäudetechnik & Bauphysik, Nachhaltigkeit, Realisierbarkeit & Angemessenheit und Urbane Mobilität)
- 1. Platz: Team Azalea, Polytechnische Universität Valencia, Spanien
Architecture (Jury: Dietmar Eberle, Jette Cathrin Hopp)
- 1. Platz: Team TDIS, Yang-Ming-Chiao-Tung-Nationaluniversität, Taiwan
Komfort (Entscheidung auf Basis von Messungen)
- 1. Platz: Team EFdeN, Universität für Architektur und Stadtplanung "Ion Mincu", Bukarest, Rumänien
Energieperformance (Entscheidung auf Basis von Messungen)
- 1. Platz: Team levelup, Technische Hochschule Rosenheim
Funktion (Entscheidung auf Basis von Messungen)
- 1. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven
Nachhaltigkeit (Jury: Anna Braune, Andrea Klinge, Søren Nielsen)
- 1. Platz: Team RoofKIT, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Gebäudetechnik und Bauphysik (Jury: Markus Lichtmeß, Nathan Van Den Bossche, Maria Wall)
- 1. Platz: Team coLLab, Hochschule für Technik Stuttgart
Realisierbarkeit und Sozial-ökonomischer Kontext (Jury: Anne Lacaton, Bahanur Nasya, Guido Spars)
- 1. Platz: Team SUM, Technische Universität Delft
Sonderpreise (Auswahl)
German Sustainable Housing Award (Auslober: Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW))
- 1. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven
Green BIM Award (Auslober: Verein Deutscher Ingenieure (VDI), buildingSMART Deutschland und BIM-Institut der Bergischen Universität Wuppertal)
- 1. Platz: Team SUM, Technische Universität Delft
Timber Construction Award (Ausloberin: Kooperation deutscher Holzbauorganisationen)
- 1. Platz: Team RoofKIT, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Solar Award (Auslober: International Solar Energy Society (ISES) und IEA Solar Heating and Cooling Programme (SHC))
- 1. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven
Mirke Choice Award (Jury: Anwohner*innen des Mirker Quartiers)
- 1. Platz: Team VIRTUe, Technische Universität Eindhoven
Die Prototypbauten aller 16 Teilnehmerteams sind in der Bildstrecke zu sehen. Die vollständigen finalen Ergebnisse fasst das Solar Decathlon auf seiner
Website zusammen.
(sab)
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