Japanisch-französisches Crossover: In Paris wollen junge Architekten ein Kapselhotel am Seine-Ufer bauen. Mit ihrem Entwurf für das EauBERGE Paris Capsule Hotel hoffen MenoMenoPiu Architects, dem Trend der Musealisierung der Pariser Innenstadt entgegenwirken zu können. 2012 hatte das Büro aus Paris für seinen Wettbewerbsbeitrag um den Bau des Bauhaus-Museums in Weimar eine Anerkennung bekommen.
Die Ballung von Ausstellungshäusern im Stadtzentrum mache Paris mehr und mehr zu einer Art Freilichtmuseum, so die Architekten. Damit sich dieses Phänomen nicht noch weiter in den Stadtraum ausdehnt, schlagen sie ein Hotel vor, das die touristische Nutzung in der Nähe kultureller Attraktionen stärker verdichtet. Ein tragfähiges Konzept mit dem Potenzial, langfristig auch in anderen Städten wie Barcelona, Berlin oder London umgesetzt zu werden.
Der Entwurf für die Herberge im Stil der in Japan entwickelten und dort immer noch beliebten Hotelform orientiert sich an den grünen Holzkästen der Bouquinisten, den antiquarischen Buchhändlern, die ihre aufklappbaren Verkaufsstände auf die Mauern entlang der Uferstraßen stellen.
Einzel-und Doppelbetten sind in aufgeständerten, zur Seine hin verglasten Kabinen untergebracht und bieten den direkten Blick auf Fluss und Notre-Dame-Kathedrale. Es sind quasi Betten auf Stelzen, die, so ihre Entwerfer, einen nur geringen visuellen Effekt auf die historische Umgebung haben. Ein versteckter Korridor zwischen Ufermauer und Kapseln gewährt den Zugang zu den Schlafstätten. Durch die Mauer und Ständer getragen, besetzt das Hotel nichts von der kostbaren Innenstadtfläche. Passanten können nach wie vor das Ufer nutzen. (lr)
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ulli | 23.12.2014 22:30 Uhr... gar nicht so schlecht - die idee
ich finde den gedanken ganz interessant, diese ebene eines flusses zu beleben und zu schauen, was hier mit dem raum passiert. ich denke da an den tiber in rom, der ein eher stiefmütterliches dasein fristet und dessen räumliche qualität keine oder nur wenig aufmerksamkeit erhält. was für eine neue perspektive wäre das! für die seine fehlt mir die nähe zu paris. Die umsetzung ist grauenhaft, stümperhaft und ohne jedes rückgrat. da fehlt der schwung, der die idee transportiert bis hin in die konstruktive ebene. schließlich ist es doch noch konzept und muß sich (noch) nicht komplett dem wirtschaftlichkeitsgedanken beugen, sondern hätte gerne viel freier formuliert werden können- dem ort folgend. schade, so ein schöner gedanke....