In Jarandilla de la Vera, einer kleinen Gemeinde in Cáceres westlich von Madrid, hauchten héctor fernández elorza (Madrid) einer kleine Kapelle aus dem 17. Jahrhundert wieder Leben ein. Nicht nur ihre bewegte Geschichte als Gefängnis und die spätere Umnutzung zur Schule hatten Spuren hinterlassen – insgesamt war das Gebäude stark geschädigt. Eine behutsame Sanierung sollte die Räume wieder flexibel nutzbar machen.
Die knapp 100 Quadratmeter große Kapelle wird über einen Eingangssaal mit Giebeldach betreten und führt in einen dahinter liegenden kleineren, höheren Raum mit Kuppel, der früher als Apsis diente. Beide Bereiche verbindet ein fünf Meter breiter Bogen aus Granit. Zur Stabilisierung des Gebäudes verstärkten die Architekten Wände und Böden der Kapelle mit einer 25 Zentimeter starken Schale aus Beton. Die Wand am Eingang ist zudem mit abgeschrägten, weißen Holzlamellen versehen, die den Hall reduzieren.
Zwei seitliche Fenster in der früheren Apsis und eine halbkreisförmige Öffnung oberhalb des Haupteingangs wurden durch ein Oberlicht aus rostfreiem Stahl in der Kuppel ergänzt, das nun zusätzlich natürliches Licht in die Räume bringt. Außen ist die Fassade mit Kalkmörtel verputzt und gibt vereinzelt Blicke auf das alte Mauerwerk frei. Der Granitboden erstreckt sich vom Innern der Kapelle bis auf den kleinen Vorplatz. So verbinden die Architekten alt und neu, innen und außen und bewahren dabei den ursprünglichen Charakter des kleinen Gotteshauses. (bk)
Fotos: Montse Zamorano
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Hans | 05.01.2017 19:35 UhrJa mei...
... wie definiert man jetzt behutsam? Total brutal finde ich es jetzt auch nicht. Und wer weiß, in was für einem Zustand das Ding war. Ehrlich gesagt, mir gefällt es sogar ein bisschen.