Leicht wie ein Schleier sollte sie sein und ebenso anmutig wie der edle Stoff, aus dem Hochzeitskleider gemacht sind. Die Kapelle im japanischen Niigata, das sich auf der Hauptinsel Honshū befindet, hat das ebenfalls japanische Büro Kasahara Design Work als einen schlichten Anbau an eine bereits bestehende Kirche errichtet. Außen hält sich das 14,50 Meter hohe Volumen bedeckt, innen erstrahlt die St. Voile Chapel ganz in Weiß.
Die Architekten arbeiten mit einem steilen Satteldach, das einen glatten Übergang zu den Wänden bildet. Sie verkleiden den 161 Quadratmeter großen Bau komplett mit Schieferplatten. Sie wählen eine ruhige Palette von Grau bis Beige mit dunkelbraunen Sprenkeln. Die seitlichen Schlitzfenster sind durch großzügiges Oberlicht sowie ein großes, fast raumhohes Bogenfenster ergänzt.
Diese Bogenform wiederholt sich vielfach im Inneren. Die Architekten assoziieren die Struktur der dünnen weißen Rohre, die sie entlang der Wände bis zur Decke hochschwingen lassen, mit einem flatternden Brautschleier. Auch sonst hält sich die Innenausstattung an das weiße Reinheitsgebot. Nur der Boden und die Sitzreihen sind in hellem Holz ausgeführt. Das Heiraten ist hier leicht gemacht. (pg)
Fotos: Nacasa & Partners
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joscic | 07.05.2015 15:21 UhrOh My God
Man beachte die Mauer, die aussen einen halben Meter hinter der spitzbogenförmigen Fensteröffnung steht und die mangels Meerblick anscheinend blau angeleuchtet wird (Bild 2)