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08.01.2021
Raum für innere Einkehr
Kapelle im Salzkammergut von LP architektur
Einst hatte die kleine Gemeinde Straß im Attergau, im österreichischen Salzkammergut gelegen, gleich zwei Kapellen vorzuweisen. Doch beide fielen infrastrukturellen Baumaßnahmen zum Opfer. In der Folge mussten Totenandachten und Schulgottesdienste mangels anderer Räumlichkeiten in der Volksschule des Dorfes abgehalten werden. Dank der Initiative sechs ortsansässiger Familien gibt es nun seit Sommer 2020 wieder eine Kapelle am Ortsrand und damit einen würdigen Rahmen für spirituelle wie weltliche Zwecke.
Für die Realisierung der neuen Auferstehungskapelle wurde ein Verein gegründet, der den Architekten Tom Lechner und den Bauingenieur Alois Gebetsberger (Weyregg am Attersee) ins Boot holte. Der von Lechners Büro LP architektur (Altenmarkt im Pongau) entworfene minimalistische Sakralbau bietet nun einen Raum für innere Einkehr und Gottesdienst am Waldesrand – passend dazu wurde er durch den Fotografen ausschließlich in meditativem Schwarz-Weiß dokumentiert. Auch kleine Feierlichkeiten, Dorfzusammenkünfte und Kulturveranstaltungen werden hier stattfinden.
Der circa 50 Quadratmeter große Baukörper liegt an einer ehemaligen Schottergrube am Fuße eines Hangs, das Areal wurde von Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Mit seinem klammerförmig ausgeführten Betonsockel, der das Entree formt, passt sich das Volumen der abschüssigen Topografie an. Über einen Vorplatz werden die Besucher*innen durch einen gedeckten Zugang in eine Art Vorzimmer geleitet, über dem sich die Glocke befindet. Von hier aus können sie den asymmetrisch geformten, komplett mit Holz ausgekleideten Andachtsraum mit kleinem Altar von der Seite betreten. Dessen Wände öffnen sich im oberen Bereich mit großen, gitterförmig strukturierten Fenstern. Während die Holzlattung außen vertikal ausgerichtet ist, dominieren im Innenraum horizontale Lamellen. Das so gebrochene und von oben herabfallende Licht soll eine sakrale Stimmung befördern. Zum Einsatz kamen verschiedene Hölzer: im Außenbereich vorrangig Tanne, innen Fichte, im Glockenstuhl Eiche und Lärche.
„Ehrlich und bescheiden in Konstruktion und Materialität, selbstbewusst im Ausdruck und unverwechselbar in ihrer Identität“, fasst Architekt Lechner die Intention seiner Kapellenarchitektur zusammen. Die kalkulierten Baukosten lagen bei 220.000 Euro, das Land Oberösterreich beteiligte sich mit einer Förderung an der Finanzierung des Projekts. Darüber hinaus wurde ein großer Anteil der Arbeit ehrenamtlich geleistet. (da)
Fotos: Albrecht Imanuel Schnabel
Für die Realisierung der neuen Auferstehungskapelle wurde ein Verein gegründet, der den Architekten Tom Lechner und den Bauingenieur Alois Gebetsberger (Weyregg am Attersee) ins Boot holte. Der von Lechners Büro LP architektur (Altenmarkt im Pongau) entworfene minimalistische Sakralbau bietet nun einen Raum für innere Einkehr und Gottesdienst am Waldesrand – passend dazu wurde er durch den Fotografen ausschließlich in meditativem Schwarz-Weiß dokumentiert. Auch kleine Feierlichkeiten, Dorfzusammenkünfte und Kulturveranstaltungen werden hier stattfinden.
Der circa 50 Quadratmeter große Baukörper liegt an einer ehemaligen Schottergrube am Fuße eines Hangs, das Areal wurde von Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellt. Mit seinem klammerförmig ausgeführten Betonsockel, der das Entree formt, passt sich das Volumen der abschüssigen Topografie an. Über einen Vorplatz werden die Besucher*innen durch einen gedeckten Zugang in eine Art Vorzimmer geleitet, über dem sich die Glocke befindet. Von hier aus können sie den asymmetrisch geformten, komplett mit Holz ausgekleideten Andachtsraum mit kleinem Altar von der Seite betreten. Dessen Wände öffnen sich im oberen Bereich mit großen, gitterförmig strukturierten Fenstern. Während die Holzlattung außen vertikal ausgerichtet ist, dominieren im Innenraum horizontale Lamellen. Das so gebrochene und von oben herabfallende Licht soll eine sakrale Stimmung befördern. Zum Einsatz kamen verschiedene Hölzer: im Außenbereich vorrangig Tanne, innen Fichte, im Glockenstuhl Eiche und Lärche.
„Ehrlich und bescheiden in Konstruktion und Materialität, selbstbewusst im Ausdruck und unverwechselbar in ihrer Identität“, fasst Architekt Lechner die Intention seiner Kapellenarchitektur zusammen. Die kalkulierten Baukosten lagen bei 220.000 Euro, das Land Oberösterreich beteiligte sich mit einer Förderung an der Finanzierung des Projekts. Darüber hinaus wurde ein großer Anteil der Arbeit ehrenamtlich geleistet. (da)
Fotos: Albrecht Imanuel Schnabel
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