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15.04.2009

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Sindbad und Seidenwände

Kanzlerbungalow in Bonn geöffnet


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Hier tafelten die Staatsmänner, hier wurden Siege gefeiert und Niederlagen hingenommen. Hier wurde gewohnt und Politik gemacht: im Bonner Kanzlerbungalow. Nun ist der Politbau in der Konrad-Adenauer-Allee 143 nach neun Jahren Leerstand zwei Jahre lang durch die Wüstenrot-Stiftung und den Architekten Berthold Burkhardt (Braunschweig) denkmalgerecht runderneuert worden, und es ist zu hoffen, dass die Räume ihre wechselvolle Geschichte atmen lassen. Die Verkündung gestern war eine Pressekonferenz der Sonderklasse: ohne langweilige Pressemappe und monologisierende Protagonisten, dafür mit vielen privaten Histörchen der unterschiedlichen Bewohner.

Ludwig Erhard beauftragte 1963 den Architekten Sep Ruf und residierte als Erster im luftigen Flachbau. Der Kanzler, der die Schotten dicht machte, war Helmut Kohl. Das seit 2001 denkmalgeschützte Haus befindet sich im Park zwischen dem ehemaligen Bundeskanzleramt und dem Palais Schaumburg, dem zweiten Dienstsitz des Bundeskanzlers.

Der Bau gilt als Paradebeispiel der 60er-Jahre-Architektur und ist als klassisch modern einzuordnen. Eine Stahlskelettkonstruktion mit Punktstützen und Flachdach vermitteln einen leichten, fast schwerelosen Eindruck. Zwei gegeneinander versetzte Quadrate mit 24 mal 24 Metern und 22 mal 22 Metern Außenlänge, die jeweils über einen acht mal acht Meter großen Atriumhof verfügen, machen die Kubatur des Gebäudes aus.

Lichtschalter, Berberteppiche, Taschenbücher (Sindbad - Der Seefahrer), Ledermöbel, seidenbespannte Wände, das Klavier, das Erhard und Schmidt bekanntlich sehr gerne spielten – alle diese Fundstücke sind echt. Neben der öffentlichen Ausstellung der Wohn- und Arbeitsräume sollen zukünftig auch Führungen und Veranstaltungen stattfinden.


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Kommentare
...geben nicht die Meinung der Redaktion wieder, sondern ausschließlich die ihrer jeweiligen Verfasserinnen und Verfasser.

5

Sven-Eric Bierhenke | 19.01.2010 23:15 Uhr

Design-Klassiker

Ein Klassijer der Moderne. Neben dem Palast der Republik eines der schönsten Gebäudt die in Deutschland errichtet wurden.

4

Jörg Kempf | 16.04.2009 14:09 Uhr

IKEA?

Warum sollten das ausgerechnet Leuchten aus dem schwedischen Möbelhaus sein?
Tranzluzente Stoff-, Papier- Glas- oder Kunststoffzylinder auf rundem Fuß gab es in den 60ern und gibt es heute immer noch wie Sand am Meer. Oder glaubt jemand ernsthaft die Ikea-Designer hätten diese Form als erste und einzige gefunden?
Aber wer halt nur Ikea kennt.....

3

Susanne | 16.04.2009 10:50 Uhr

hmm.

Himmel, warum stehen dort so popelige Ikea Lampen?
Die Fotos sind auch eher 'lahm'. Leider. : (

2

Student | 15.04.2009 17:44 Uhr

Sindbad

Weiter so, Her Burkhardt! Erinnere mich gerne an die Seilnetze im Studium (Absolvent 1996).

1

I. Kea | 15.04.2009 16:29 Uhr

Überraschung

...am schönsten sind natürlich die Ikea-Leuchten neben der Sitzgruppe.

 
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