Vergangene Woche wurde die neue Kantine der Ecole Voltaire in Berlin-Tiergarten an die Nutzer übergeben und die ersten Testessen ausgeteilt. Seit 320 Jahren gibt es diese französische Schule schon in Berlin, im Jahr 2011 zog sie vom ehemaligen französischen Alliiertenstandort Reinickendorf in einen Altbau an der zentral gelegenen Kurfürstenstraße. Eine Mensa fehlte dort, und so wurde sie jetzt durch das Berliner Büro Martin Schmitt Architektur realisiert. Der Entwurf geht auf einen Wettbewerb aus dem Jahr 2012 zurück.
„Eine lebendige, spannungsreiche Kubatur, die Einbindung in einen parkähnlichen Kontext“ – das sind die tragenden Gedanken des Entwurfskonzepts. Dieses geht von vier Teilbauten aus, die „gleichsam zusammengeschoben“ wurden. So entwickelt sich auf dem schmalen, langgestreckten Bauplatz ein differenziertes Gebäude, das an eine „architektonische Landschaft“ erinnern soll.
Der Eingang ist von der Kurfürstenstraße ab- und dem Altbau der Schule jenseits des Hofs zugewandt. Das Erdgeschoss wird hauptsächlich von dem großen Schülerspeisesaal eingenommen, der zusätzlich für Veranstaltungen genutzt werden kann. Im erhöhten Mittelteil ist auf einer Galerieebene der Lehrerspeiseraum untergebracht – nah und zugleich entfernt genug vom Schülerbereich.
Die Kantine ist als Holzrahmenbau konstruiert. „Der Holzrahmenbau ist gerade für kleinteilige und komplexe Raumprogramme wie dieses hervorragend geeignet: Er ist effizient, flexibel und ökologisch“, erläutert Martin Schmitt. „Entwurf und Details sind beim Holzrahmenbau sorgfältig zu planen, die Ausführung vor Ort hingegen ist schnell: Der Rohbau war innerhalb von nur drei Wochen gestellt. Nach der Errichtung des Rahmenbaus und der Dämmung haben wir die Fassade abschließend mit hitzebehandeltem Pappelholz verkleidet, eine gleichermaßen ästhetische und extrem langlebige Lösung. Im Ergebnis präsentiert sich der Bau warm, einladend, leicht und spielerisch.“
Fotos: Axel Hartmann, Silke Mayer
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Andrea Palladio | 09.09.2014 13:39 UhrHabe meine Zweifel
Ein einfacher Bau mit übersichtlichem Grundriss. Daraus gleich "höchste Kunst" abzuleiten ist in meinen Augen doch ein wenig übertrieben. Das seltsame Gefrickel an der Aussenfassade kann durch die innere Struktur jedenfalls nicht erklärt werden, trägt in meinen Augen auch nicht zu einer höheren Qualität bei.