Wie der Tagesspiegel am 1. März 2006 berichtet, ist ein weiteres Baudenkmal der frühen Moderne in Berlin vom Abriss bedroht. Die AEG-Fernmeldekabelfabrik von Ernst Ziesel aus dem Jahr 1927 in Berlin-Oberschöneweide soll demnach nicht wie geplant von der Fachhochschule für Technik saniert und in ihren Campus eingeliedert werden, sondern einem Neubau Platz machen.
Der Berliner Senat hatte sich Anfang des Jahres 2006 dafür ausgesprochen, den Denkmalschutz für den Bau aufzuheben, nun hat sich die FH fristgerecht zum 28. Februar 2006 um Fördermittel aus dem Hochschulbauprogramm des Bundes für einen Neubau an selber Stelle beworben. Die Chancen für den Erhalt des Fabrikbaus der frühen Moderne schwinden.
Ein Gutachten des Büros Nalbach + Nalbach hatte ergeben, das die Sanierung nicht im Rahmen des bisher veranschlagten Investionsvolumens von 108 Millionen Euro zu realisieren sei. Unter anderem seien die Geschossdecken des Gebäudes durch Altöl so schwer kontaminiert, dass sie vollständig abgebrochen werden müssten.
Die Fernmeldekabelfabrik steht auf dem Gelände des Kabelwerks Oberspree am östlichen Ende der Wilhelminenhofstraße. Im Zentrum des viergeschossigen Baus liegen die lichten Produktionsräume, Treppenhäuser und Versorgungsräume werden nach außen gerückt. Die Stahlskelettstruktur des Gebäudes blieb im Sinne der Materialsichtigkeit unverkleidet.
Ein Neubau auf den Fundamenten der Kabelfabrik wäre nur vier Millionen Euro billiger als die Sanierung.
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