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09.09.2009
Von Pfahlbauten und Festzelten
KSV bauen Humboldt-Infobox in Berlin
„Auf den Zeichnungen wirkt das asymmetrische Haus aus gelochten Stahlplatten wie ein gebautes Pamphlet dekonstruktivistischer Architektur. So will man sich von der legendären roten Info-Box am Potsdamer Platz abheben, die so etwas wie die Mutter aller Infopavillons der modernen Baugeschichte ist“, schreibt der Tagesspiegel in seiner heutigen Ausgabe. In einem dreistufigen Auswahlverfahren hat sich das Berliner Büro KSV Krüger Schuberth Vandreike mit seinem Entwurf für die so genannte Humboldt-Box auf dem Berliner Schlossplatz durchgesetzt.
Die Architekten über den fünf Millionen Euro teuren Bau: „Die Humboldt-Box kommuniziert das Anliegen des künftigen Humboldt-Forums als öffentlicher Ausstellungs- und Veranstaltungsort für Wissenschaft, Kultur und Kunst. Als gebaute Skulptur vereint das Bauwerk Elemente des Provisorischen und Flüchtigen, wie man sie von Pfahlbauten oder Festzelten kennt. Das Skelett im Zusammenspiel mit den dazwischen liegenden, perforierten, gewebeartigen Hüllflächen prägt die Erscheinung der Humboldt-Box. Die gestaltprägende Stahlkonstruktion gegeneinander geneigter Stützen und Ebenen resultiert aus dem optimalen Kräfteverlauf der Lastabtragung oberhalb der Leitungstrassen.“
Die Firma Megaposter, die kürzlich wegen ihrer Plakatwerbung für die CDU über der Straße des 17. Juni für Negativ-Schlagzeilen sorgte, wird Betreiber des neuen Forums. Sie finanziert die Planung, den Bau sowie den Abriss. Die Hälfte der Ausstellungsflächen muss sie der Humboldt-Universität, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie der Landes- und Zentralbibliothek überlassen. Die Humboldt-Box soll in einem Jahr fertig sein und fünf Jahre an der Karl-Liebknecht-Straße stehen.
Die Ausstellungen der späteren Schlossnutzer werden im zweiten und dritten Stock sein. Im vierten Geschoss wird ein Veranstaltungssaal und unter dem Dach ein Café mit Sonnenterrasse zu finden sein. Ebenso sind in den unteren Bereichen ein Infocenter mit Shop sowie Empfangsbereich und Schauwerkstatt für Steinmetze geplant.
Zu den Baunetz Architekt*innen:
KSV Krüger Schuberth Vandreike
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