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09.11.2015

Provinciehuis in Den Bosch

KAAN Architecten updaten Maaskant


Der Niederländer Hugh Maaskant wollte die Menschen durch eine „monumentale Überhöhung des Alltäglichen“ inspirieren, schreibt Michelle Provost in ihrem Buch über den Architekten. Bei seinem Provinciehuis in Den Bosch von 1971 lief es allerdings anders herum: Hier übermannte der Alltag irgendwann die Architektur, denn mit jedem Jahrzehnt kam eine weitere Schicht an unansehnlichen Einbauten hinzu. KAAN Architecten (Rotterdam) haben das Gebäude nun umfassend entrümpelt, saniert und an die Bedürfnisse der Gegenwart angepasst.

Das Provinciehuis, das damals wie heute der Verwaltung der Provinz Nordbrabant dient, gliedert sich nach einer einfachen Logik: In der offenen Landschaft des Sockels treffen Öffentlichkeit und Politik in repräsentativer Umgebung aufeinander, während das Hochhaus der reinen Büronutzung vorbehalten ist. Im Sockel beschränken sich die Veränderungen auf eine Anpassung des Sicherheitskonzepts und eine Sanierung der Materialien und Oberflächen. Lediglich eine neue Bar und eine Treppe ins Untergeschoss wurden hinzugefügt. Ansonsten konnte die ursprüngliche Raumkonfiguration mit dem scheinbar schwebenden Sitzungssaal erhalten bleiben.

Eine grundsätzliche Neuorganisation erfuhr dagegen das Hochhaus, dessen Einzelzimmer nun durch offene Bürolandschaften ersetzt wurden. Jeweils drei Geschosse bilden nun ein Cluster mit Galerie und eigener interner Erschließung. Das dient nicht nur der Großzügigkeit, sondern auch der Effizienz, kommt die Verwaltung doch laut Aussage der Architekten nun mit weniger Arbeitsplätzen aus. Außerdem steuern die Aufzüge nur noch jeden dritten Stock an, was die vertikale Bewegung im Hochhaus zusätzlich vereinfacht.

Mit der Sanierung des Gebäudes findet die zunehmende Wertschätzung von Maaskants Architektur einen vorläufigen Höhepunkt. Bei seiner Fertigstellung 1971 wurde das Provinciehuis noch harsch kritisiert. Es sei zu groß und zu teuer, hieß es damals. Seither hat es sich allerdings längst zu einem Wahrzeichen der Region entwickelt, so der Architekturkritiker Ruud Brouwers. (sb)

Fotos: Sebastian van Damme


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