Urne statt Sarg. Im belgischen Aalst, auf halber Strecke zwischen Brüssel und Gent gelegen, bauen KAAN Architecten ein Krematorium, das Ruhe und Monumentalität ausstrahlt.
Das 2014 gegründete, aus der Firma Claus en Kaan Architekten hervorgegangene, Büro plant derzeit ein Kreativzentrum in Katalonien und den Masterplan für einen industriell geprägten Bezirk São Paolos. Bei der 4.400 Quadratmeter umfassenden Einäscherungsanlage war es den Rotterdamer Architekten wichtig, eine ruhige Architektur zu schaffen, deren linear-horizontaler Baukörper sich unaufgeregt in die Landschaft einbettet.
Um „fließende Verbindungen zwischen Innen und Außen“ zu schaffen, sieht der Entwurf abwechselnde Innenhöfe und Patios mit raumhohen Verglasungen vor. Ein besonderes Augenmerk galt der Versorgung mit natürlichem Tageslicht und der Gestaltung mit verschiedenen Texturen sowie der logischen Abfolge des komplexen Raumprogramms. Den Besuchern soll der Aufenthalt so angenehm wie möglich gemacht werden. Der Rhythmus der verglasten, innenliegenden Patios soll durch die gewellte Form der Kapelle gebrochen werden.
Feuerbestattung ist eine zunehmend bevorzugte Bestattungsart, knapp jeder zweite Deutsche wird inzwischen eingeäschert. In Berlin liegt der Anteil der Feuerbestattungen bei mehr als 75 Prozent. Auch in Belgien scheint sich die Nachfrage zu erhöhen, erst vergangenes Jahr wurde in Welkenraedt das Bestattungszentrum von Dethier Architecture (Liège) inklusive Krematoriumsräume fertiggestellt. (lr)
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peter | 22.01.2015 16:57 Uhrkrematorium
sehr schön! ein sehr wohltuender grundriss. wenn's fertig ist, komme ich's mir anschauen!