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19.01.2009
PPP in Potsdam
Jury entschied über Schloss-Rekonstruktion
Es ist ein Verfahren in Public Private Partnership. Damit hat man in Potsdam noch nicht so viel Erfahrung, und deshalb will man alles richtig machen, um keine Schadensersatz-Risiken einzugehen. Mit der Folge, dass die Öffentlichkeit keine Entwürfe zu sehen bekommt. Mangelnde Transparenz ist jedoch das, was ein so bedeutendes, aber auch umstrittenes Vorhaben nicht brauchen kann.
Denn es geht immerhin um den Plan, den Landtag des Landes Brandenburg (und vielleicht auch einst des vereinten Bundeslandes Berlin-Brandenburg) in Potsdam zu errichten. Und zwar an der Stelle und in der Optik des 1959/60 nach schweren Kriegsbeschädigungen abgerissenen barocken Stadtschlosses. Eine 20-Millionen-Euro-Spende des Softwareunternehmers Hassso Plattner macht die Rekonstruktion der Barockfassaden möglich. Allerdings nimmt man es in Potsdam mit der Treue zur Historie nicht so genau: Wegen des Platzbedarfs des Nutzers sollen die Flügel nun länger und die Innenhöfe kleiner werden als im historischen Original.
Und was ist jetzt die neue Botschaft? Ende letzter Woche hat eine Jury unter Vorsitz des notorisch rekonstruktionsfreudigen Kölner Architekten Kaspar Kraemer getagt. Beurteilt wurden die drei mittlerweile verbliebenen Entwürfe von drei Konsortien aus Baufirmen und Architekten. Ergebnis: Zwei davon sollen weiterverfolgt werden; einer davon sei allerdings schon jetzt der Favorit. Bekannt wurde lediglich, dass Entwürfe, die zu den Innenhöfen moderne Fassaden zeigen, nicht mehr im Rennen sind. „Der Zusammenklang konnte nicht überzeugen“, wird der Jury-Vorsitzende Kraemer zitiert.
Die beiden Entwürfe sollen bis zum Sommer 2009 nachgebessert werden; dann wird der Zuschlag für das 120-Millionen-Projekt erteilt. Im Frühjahr 2010 soll der Grundstein gelegt werden; 2012 soll dann der neue Landtag bezugsfertig sein.
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