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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Jurahaeuser_bei_Ingolstadt_3405537.html

11.12.2013

Neue Ortsmitte von Bembe Dellinger

Jurahäuser bei Ingolstadt


Neuinterpretation einer historischen Hausform: Das Büro Bembé Dellinger Architekten (Greifenberg am Ammersee) hat für die knapp 5.000 Einwohner zählende Gemeinde Wettstetten bei Ingolstadt hat eine neue Ortsmitte gebaut. Der Entwurf für das Ensemble aus Rathaus, Gemeindesaal und Tagespflege-Gebäude orientiert sich an regionalen Jurahäusern.
 
Im Landkreis Eichstätt im nördlichen Oberbayern dominierten bis Mitte des 20. Jahrhunderts die traditionell mit dünnen, aber schweren Kalksteinplatten gedeckten Jurahäuser mit ihren Kalkmörtel-geschlemmten Hausfassaden. Das klassische Altmühltaler Jurahaus (nicht zu verwechseln mit den „Jurahäusern“ des französisch-schweizerischen Grenzgebiets) verfügt über ein flachgeneigtes Dach mit nur geringem bis gar keinem Dachüberstand.
 
Sowohl die Kubatur der drei neuen Baukörper der Ortsmitte als auch ihre Materialität – geschlämmtes Ziegelmauerwerk an der Fassade – haben ihren Ursprung in dem seit dem 14. Jahrhundert vor Ort vorherrschenden Baustil. Die Architekten erreichen so die angestrebte „ländliche Wirkung der Gebäudegruppe und ihre lokale Verwurzelung“.

Für sie bedeutete die Bauaufgabe die Gestaltung eines Zwischenraumes, der die stadträumlichen Strukturen weiterschreiben sollte. Die Platzierung der drei Volumen orientiert sich an vorhandenen Fluchten und fügt sich daher wie selbstverständlich in den größtenteils aus freistehenden Baukörpern bestehenden, gewachsenen Ortsgrundriss ein. Um einen gemeinsamen Platz gruppiert, ermöglicht die räumliche Beziehung zwischen Rathaus, Tagespflegeeinrichtung und Gemeindesaal auch einen Ort der Begegnung für die Besucher der drei Einrichtungen.

Fotos: Stefan Müller-Naumann


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