Das Stadtviertel Ixelles liegt im Süden Brüssels. Hier haben Carton123 architecten (Brüssel) in der Nebenstraße einer gehobenen Wohngegend mit einem kleinen, aber feinen Eingriff eine Erdgeschosswohnung in ein Jugendzentrum namens Malinard verwandelt.

Das dreigeschossige Bestandsgebäude aus Backstein befindet sich an einer Straßenecke und erstreckt sich entlang einer Nebenstraße. Hier gab es eine Baulücke, auf die die Architekt*innen einen eingeschossigen Erweiterungsbau setzten, der nun hart mit der backsteinsichtigen Brandmauer kontrastiert. Was von außen nicht zu sehen ist: Der Hof ist nun ein dreieckiger, durch eine Mauer eingefasster Mini-Garten.

Die Architekt*innen ergänzten die bestehende Wohnung um einen Aufenthaltsraum, der sich in dem eingeschossigen Erweiterungsbau befindet. Rückseitig öffnet sich dieser zu einer Terrasse und bildet einen Zugang zum Garten. Das Raumkonzept wurde im Verhältnis zu den kleinteiligen Räumen des Bestands als eine große Einheit entwickelt. Zum alten Gebäude ist ein Durchbruch entstanden, der eine offene Küchensituation schafft. An der gartenseitigen Mündung von Bestand und Neubau wurde zudem ein Grill mit Schornstein angeschlossen, der als Außenküche genutzt werden kann. Diese ist laut Projektbeschreibung das „Herzstück“ des Jugendzentrums.

Optisch wurden Erweiterung und Bestand vor allem durch ein einheitliches Farbkonzept verbunden. Vorgefertigte rote Betonplatten greifen zusammen mit einer zinkverkleideten Attika den Ton der Backsteine des Bestands auf. Zusätzlich wurden weiß-blaue Elemente in Fenstern und Türen wiederholt. Im Neubau lassen sich weiße, perforierte Schiebeelemente zum Hof öffnen. Auch im Innenraum wurde dieses Konzept fortgeführt und erzeugt ein klares Statement, dass Bestand und Erweiterung hier eine Einheit bilden. (sas)

Fotos: Olmo Peeters

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