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12.08.2022

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Herzschlag Mariendorfs

Jugendzentrum in Berlin von Gruber + Popp Architekt:innen


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Im vergangenen Juni öffnete das Kinder- und Jugendhaus Mariendorf in Berlin nach fünf Jahren Schließung wieder seine Pforten. Allerdings unter neuem Namen: Die Einrichtung nennt sich nun Beats 42 — ein Resultat jener Workshops, in denen Gruber + Popp Architekt:innen gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen auch Grundrisse und Raumaufteilung erarbeiteten. Beats 42 steht „für den Herzschlag Mariendorfs mit der Hausnummer 42“. Der Bestandsbau aus den späten 1950er Jahren war schon etwas in die Jahre gekommen und hatte die Renovierungsarbeiten laut lokaler Tagespresse dringend nötig. Das Berliner Büro konnte bereits 2018 mit dem Jugendclub Betonoase in Lichtenberg auf sich aufmerksam machen.

Beim aktuellen Projekt nahmen sich die Architekt*innen vor, die intakten Bauteile weitestgehend zu bewahren und zu ertüchtigen. Nur das Dach ließen sie aufgrund einer Schadstoffbelastung abtragen. Zur Dämmung der Außenwände wurde der Altbau mit einer zweiten Haut aus Ziegeln versehen, sodass kein Polystyrol eingesetzt werden musste. Auch einen Aufzug integrierten sie, um eine barrierefreie Erschließung zu gewährleisten. Das Gebäude solle schließlich ein Bau für alle sein, wie Gruber + Popp in ihrer Projektbeschreibung erläutern.

Darüber hinaus erweiterten die Planer*innen den Bestand um einen Anbau, der einen großen Bewegungs- und Veranstaltungsraum für sportliche Aktivitäten, eine neue Kreativwerkstatt für handwerkliches und künstlerisches Arbeiten und ein professionell ausgestattetes Musikstudio beherbergt. Die zusätzlichen Räume können extern vermietet werden und die Möbel darin wurden – wie im übrigen Gebäude – eigens für das Jugendzentrum entworfen und von Tischler*innen eingebaut. Im Altbau entstand währenddessen ein zentraler Raum, der die zwei Etagen miteinander verbindet und an den auch eine offene Küche anknüpft.

Die Rückzugsräume sind im Obergeschoss angeordnet. Eine Freitreppe, die ebenfalls im Rahmen der Workshops entwickelt wurde, führt von dort in den Außenbereich hinab. Sie dient sowohl als geschützter Außenraum und Treffpunkt als auch als Tribüne mit Blick auf die Sportflächen in dem vom Landschaftsplaner Frank von Bargen gestalteten Garten.

Durch den Umbau und die Erweiterung wurde die Nutzfläche auf 600 Quadratmeter erweitert. Insgesamt umfasst der Bau nun eine Bruttogrundfläche von 960 Quadratmetern, dir sich auf 320 Quadratmeter im Neubau und 640 im Bestand verteilen. Die Kosten von 4,1 Millionen Euro wurden maßgeblich aus Mitteln des Bund-Länder-Programms „Investitionspaket Soziale Integration im Quartier“ finanziert, mit dem der Erhalt und Ausbau von sozialen Infrastruktureinrichtungen im Wohnumfeld gefördert werden soll. (tp)

Fotos: Zoe Popp, Ronja Engelhardt, Antje Gießmann


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